Es sollte das erste Weihnachtsfest mit unseren zwei wundervollen Töchtern werden. Die Vorbereitungen waren bereits vollbracht, die Vorfreude war riesig.
Bereits eine Woche vor Weihnachten, am 17.12.2016, haben wir einen Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt. Eine LED-Lichterkette im Kerzen-Design und Christbaumkugeln aus echtem Glas in den Farben Petrol, Weiß und Bordeaux ziert den Baum.
Am darauffolgenden Sonntag entzündeten wir bereits die 3. Kerze auf unserem Adventskranz, den wir kurz vor knapp, einen Tag vor dem ersten Advent auf dem Weihnachtsmarkt erstanden haben.
Unser Wohnzimmer war weihnachtlich dekoriert und jeden Tag erfreute sich unser Reh an einer kleinen Überraschung aus ihrem Adventskalender.
Der Plan für Weihnachten stand schon mehrere Wochen fest, alles sollte perfekt werden.
Am Morgen des 23. Dezember bereitete ich, froh und munter, das Essen für unseren Heiligabend vor, den wir zu viert, als kleine Familie feiern wollten. Außerdem backte ich einen Geburtstagkuchen, denn am Abend wollten wir bereits zu einem Geburtstag fahren.
Leider kam es nun aber ganz anders.
Unser Reh schlief bereits am Vormittag, während ich in der Küche werkelte, auf der Couch ein, während unser Häschen im Bett schlief. Noch machte ich mir gar keine Gedanken, denn unser Reh schläft einfach liebend gerne.
Am Nachmittag, nachdem das Essen soweit vorbereitet war, der Baumkuchen bereits abgekühlt und mit einer Zartbitter-Kuvertüre übergossen und die gesamte Wohnung gesaugt und feucht gewischt worden war lagen wir zu dritt im Bett und ruhten uns noch aus. Rehli war bereits kurz davor erneut einzuschlafen, ebenso wie Häschen und auch ich kam etwas zur Ruhe, damit die Kinder behutsam einschlafen würden. Sobald sie eingeschlafen wären hätte ich mich noch schnell frisch gemacht. Die Kinder waren bereits gewickelt und für den Abend gekleidet.
Ich schloss einen Moment die Augen und hörte das Reh noch husten, als ich plötzlich sah, dass sie sich übergab. Nur kurze Zeit später, vielleicht sogar im selben Moment, spuckte auch das Häschen.
Noch war ich guter Dinge, dass sich beide nur, beim Husten, verschluckt hätten, denn beide hatten bereits vorher einen leichten Husten.
Also bezog ich noch schnell das Bett, schmiss die Waschmaschine an und zog mich dann an. Für einen Mittagschlaf war es nun ohnehin zu spät.
Doch kurz darauf erbrach sich das Reh erneut, mitten im Flur. Ich hatte das Putzwasser noch nicht weggeschüttet, es stand genau an dieser Stelle. Also begann ich erneut zu wischen.
Von da an wusste ich, dass der Geburtstag für uns in Wasser fallen würde.
Die darauffolgenden 3 Stunden waren wirklich furchtbar. Rehli erbrach alle 10 Minuten. Ich machte mir große Sorgen. Das Häschen war allerdings fit und munter.
Ich war erleichtert und froh, als mein Mann von der Arbeit kam und seit diesem Zeitpunkt kehrte Ruhe bei uns ein. Rehli schlief und schlief.
Während sie, erschöpft und dennoch sehr friedlich, neben uns auf der Couch schlief stillte ich Häschen im Liegen und prompt folgte der nächste Schreck. Häschen übergab sich, unmittelbar nach dem Stillen, schwallartig über mir. Dennoch blieb sie weiterhin munter und spielte noch den ganzen Abend.
Der Heiligabend verlief einigermaßen nach Plan. Ich bereitete das Essen vor und wir kümmerten uns um die kränkelnden Kinder.
Um 16 Uhr servierte ich, statt der Vorspeise, direkt den Hauptgang und entzündete sämtliche Kerzen und Teelichter, so wie ich es von früher, mit meiner Familie, an Heiligabend, kannte. Heimlich, während mein Mann mit den Kindern im Spielzimmer spielte, legte ich die Geschenke unter unseren Baum.
Während wir das Rinderfilet mit einer Whiskey-Rahmsoße mit Rotkohl und Klößen aßen bekam unser Reh ein Fläschchen mit Muttermilch, da sie durch ihre Krankheit nur Schonkost essen sollte und auf Milchprodukte gänzlich verzichten sollte.
Nach dem Essen begann die Bescherung. Rehli war einigermaßen fit und übergab sich an diesem Tag nur 2 Mal. Sie war auf dem Weg der Besserung. Umso mehr freute sie sich, dass sie alle Geschenke, ganz gleich für wen es war, auspacken durfte. Sie hatte die freie Wahl, welches Geschenk sie als erstes öffnen würde.
Als erstes griff sie nach Häschens Geschenk. Liebevoll legte sie es auf Häschens Schoß, die in ihrer Wippe saß. Als wir ihr erklärten, dass Häschen das Geschenk nicht alleine auspacken kann "half" sie ihr dabei. Eine Untersuchungsheft-Hülle mit Hasen, Namen und Geburtstagdatum in Pink gehalten. Demnach packte sie ihr Geschenk aus. Sie bekam auch eine Hülle mit Reh, Namen und Geburtsdatum in Rosa. Als nächstes half sie ihrem Papa sein Geschenk zu öffnen. Er freute sich sehr, als er sah, was er bekam. Ein Pullover von den Philadelphia Eagles. Und zu guter Letzt packte Rehli noch das gemeinsame Geschenk für sie und ihre kleine Schwester aus. Ein Kegelspiel für Kinder. Darüber freute sie sich sehr und wir fingen gleich an zu spielen.
Nach einiger Zeit begannen wir ihren neuen Hochstuhl aufzubauen, den sie natürlich auch ohne das Weihnachtsfest bekommen hätte. Denn Häschen versucht schon seit einigen Tagen sich hinzusetzen und sobald sie selbstständig frei sitzen kann wird sie Rehlis Hochstuhl bekommen und von da an bei uns am Tisch mitessen.
Als wir danach, glücklich und satt, auf der Couch saßen zückte mein Mann noch ein Geschenk für mich, versteckt unter dem Baum, hervor. Erst bekam ich eine kleine Karte mit der Aufschrift "Spatzl" und dann noch ein kleines Geschenk. Ein neues Smartphone.
Nachdem die Kinder im Bett lagen aßen wir noch das Dessert. Vanillekipferl-Parfait mit heißen Kirschen und einem Schokoladenküchlein mit flüssigem Kern.
Der Heiligabend war etwas anders, wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Ursprünglich war geplant, dass wir um 16 Uhr zur Kirche gehen, wo ein Kinderchor gesungen hat, es sollte ein 3-Gänge-Menü geben, viel Gesang und Spaß. Nun war der Abend recht ruhig und dennoch perfekt auf seine Weise.
Am späten Abend schrieb ich meiner Mama noch einen lieben Gruß und fröhliche Weihnachten, als Rehli halb schlafend auf meinem Bauch lag. Als nächstes schrieb ich lediglich "Ich bin dann mal duschen." Meine kleine Maus hatte sich auf mir übergeben und von diesem Zeitpunkt wieder regelmäßig. Wir gingen also direkt ins Bett und eine Nacht des Schreckens erwartete uns.
Rehli übergab sich halbstündlich, Häschen schrie im Liegen oder wurde, von meinem Mann, still durch die Wohnung getragen. Bis 3 Uhr harrten wir aus, bis Häschen endlich zufrieden einschlief. Wir schliefen auch, wobei wir zwischendurch die Handtücher, die wir im Bett ausgelegt hatten, wechselten und Rehli beruhigten.
Um 5:30 Uhr entschieden wir uns ins Krankenhaus zu fahren, denn das Erbrechen hörte nicht auf und sie behielt nichts mehr drin, weder Wasser, noch Tee, noch Muttermilch.
Im Krankenhaus warteten wir etwa eine Stunde, während Rehli auf Papas Arm schlief und Häschen sich, auf meinem Arm, munter alles ansah. Erst als ein (richtiger) Notfall mit Atemnot eintraf kam eine Kinderärztin mit langsamen Schritten am Wartebereich vorbei. Nachdem der Junge versorgt war wurden auch wir endlich aufgerufen.
Im schlafenden Zustand wurde Rehli untersucht und wir waren uns sicher, dass wir dort bleiben müssten, da, so dachten wir, Rehli eine Infusion brauchte. Doch sie war glücklicherweise noch weit entfernt vom Austrocknen. Sie bekam lediglich eine Elektrolytlösung und Zäpfchen gegen Übelkeit und Erbrechen verschrieben. Auch Häschen ließen wir untersuchen, da sie in der Nacht so sehr schrie. Ihr Bauch war allerdings weich und nicht sonderlich viel Luft im Bauch. Sie bekam Nasentropfen verschrieben, wobei ich mich immer noch frage, was sie damit soll.
Des Weiteren wurde uns, von der Kinderärztin, der Rat mitgegeben, dass Rehli keine Muttermilch trinken sollte, diese sei zu fettig. Dem Rat einer Stillberaterin zur Folge geben wir ihr nun aber weiterhin Muttermilch. Es soll, bei Krankheit, nichts Besseres für die Kleinen geben!
Erleichtert fuhren wir noch schnell zur Notfall-Apotheke und dann wieder heim. Sofort fielen wir alle vier ins Bett und schliefen bis in den Nachmittag hinein.
Seit Rehli ein Zäpfchen bekam, direkt nachdem wir Zuhause ankamen, ging es ihr viel besser. Zwischenzeitig trank sie mehrfach die Elektrolytlösung.
Ursprünglich war geplant, dass wir zum Mittagessen zu meiner Familie fahren würden, welches wir leider absagen mussten.
Am Nachmittag wurde meinem Mann und mir plötzlich auch schlecht, wir bekamen ebenfalls Magen-Darm.
Wenn beide Eltern krank sind und die Kinder fast schon wieder fit, das fällt enorm schwer. Glücklicherweise kam meine Mama abends um sich ein bißchen um die Kinder zu kümmern. Erst um 23 Uhr fuhr sie heim, nachdem sie das Häschen auf der Couch zum Schlafen brachte.
Ich brachte das schlafende Reh zu meinem Mann ins Familienbett und legte mich zum Häschen auf die Couch. Hauptsache sie würde nicht wieder wach werden und womöglich (wieder) schreien.
Das erste Mal wurde ich um 1 Uhr wach. Es kam mir viel länger vor, als ich tatsächlich geschlafen hatte. Das zweite Mal um 3 Uhr, als Häschen aufschrie. Auch mein Mann wurde dadurch wach und so saßen wir rund eine Stunde im halbdunkeln auf der Couch, während Häschen auf dem Boden spielte.
Gegen 4 Uhr gingen wir dann zusammen ins Bett und schliefen einen sehr tiefen und sehr erholsamen Schlaf, sodass wir bis mittags fast wieder erholt waren.
Der heutige Tag, der 2. Weihnachtstag, war ein sehr ruhiger Tag. Alle erschöpft von der Krankheit und dennoch ohne große Symptome. Natürlich mussten wir auch den Plan, ein Essen mit meiner Schwiegermutter, canceln.
Am frühen Nachmittag kam meine Mama noch mal zu Besuch. Sie brachte ein paar Geschenke mit, die bei den Verwandten vom Weihnachtsmann für unsere Kinder abgegeben wurden, und wieder freute sich Rehli sehr über das Auspacken. Sie bekam eine Holz-Kaffeemaschine für ihre Spielküche und eine selbstgenähte Mütze mit Schal.
Weihnachten ist nun (fast) vorbei, wobei wir nicht groß zum Feiern gekommen sind, und langsam werden wir wieder gesund.
Nun hoffen wir darauf, dass wir bis Silvester wieder richtig gesund sind und genüsslich feiern können.
Am 02.01.2017 fahren wir in unseren ersten Familienurlaub zu viert. Die Vorfreude ist in diesem Moment sehr gering, so geschwächt wie wir sind. Doch es sind noch einige Tage Zeit und dann wird die Vorfreude erneut auf uns zukommen.
Bis dahin genießen wir zumindest schon mal die freien Tage mit Papa. Denn das ist schon so viel wert!
Ich hoffe sehr, dass wir in den nächsten Jahren schönere Weihnachten erleben dürfen und dennoch bin ich einfach nur dankbar, dass es uns sonst gut geht und dass wir unsere wunderbare Familie haben.
Herzlich Willkommen
Mein Name ist Stebbie. Ich lebe in einer bescheidenen Welt aus Kinderlachen, Eheleben, Blümchen, Herzchen und ein bißchen Trotz, in einem perfekten Dorf, direkt an der Ruhr. Eine Welt, in der ich mich außerordentlich wohl fühle und das Leben liebe.
Für mich scheint quasi rund um die Uhr die Sonne.
In diesem Blog möchte ich Themen beschreiben, die mir, in meinem Alltag als Mutter von zwei wundervollen Mädchen und einem prachtvollen Jungen, begegnen.
Ich freue mich, dich in meinem Blog begrüßen zu dürfen.
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