Nur noch ein Wochenende, dann startet das 2. Kindergartenjahr meiner Großen. Zeit, das Jahr Revue passieren zu lassen, bevor meine Mittlere ihren ersten Kindergartentag erleben wird.
Am Montag, den 14.08.2017 um 10 Uhr begann der ersten Kindergartentag von meinem Reh. Der Tag verlief etwas anders, als erwartet. Als Erstes wurden wir von einer Erzieherin begrüßt, die wir bisher nicht kannten. Wir bekamen die Botschaft, dass unsere Bezugsperson, die wir am 01.06.2017 erstmalig trafen und mit der ein Folgegespräch stattfand, wo sie unsere Tochter kennenlernte, sich im Beschäftigungsverbot ihrer Schwangerschaft befindet. Somit stellte sich unsere neue Bezugserzieherin bei uns vor. Eine sehr zurückhaltende, jedoch sehr freundliche Frau.
Als Nächstes gingen wir gemeinsam in den Kindergarten, um unsere Garderobe, die Wickelschublade und den Haken für den Turnbeutel gezeigt zu bekommen. Unser Weg endete bereits an den wenigen Stufen im Eingangsbereich, wo sich meine Tochter fallen ließ und nicht mehr weiter gehen wollte.
Ich befand mich am Ende meiner 28. Schwangerschaftswoche, es war sehr warm und ich hatte unheimlichen Durst. Der Schweiß lief mir bereits über die Stirn und meine ganzen Erwartungen an diesen Tag zerplatzen wie eine Seifenblase. Wie sehr hatte ich gehofft, dass sich meine Tochter freuen würde, in den Kindergarten rennt und ich sie nicht mehr sehen würde, weil sie gleich im Spiel vertieft sein würde.
Es dauerte einige Minuten, bis wir unseren Plan fortsetzen konnten und meine Tochter verkroch sich immer weiter hinter meinen Beinen. Es war eine schwierige Situation und meine Skepsis, dass sie in den Kindergarten kommt, wurde immer größer. Ursprünglich war der Plan, dass sie bis zum 3. Geburtstag daheim betreut werden würde. Allerdings ist sie vom 23.11.2014, somit wäre sie im darauffolgenden August bereits 3 Jahre und 9 Monate. Dennoch wusste ich, dass ich weiterhin Zuhause sein würde. Also warum waren wir nun eigentlich dort, im Kindergarten meiner Wahl?
Glücklicherweise hatten wir tatsächlich freie Wahl. Nach unserem Umzug im August 2016 besichtigte ich, mit meinen beiden Töchtern im Schlepptau, alle fußläufig erreichbaren Kindergärten. Die erste Zusage bekamen wir in unserem Urlaub in Winterberg, Anfang Januar 2017, wo wir auch gleich zusagten. Bis Februar kamen alle weiteren Zusagen. Als der Anruf meines Wunsch-Kindergartens kam war ich sehr erfreut, jedoch hatten wir nur die Möglichkeit auf einen 45-Stunden-Platz, wobei wir viel lieber einen 35-Stunden-Platz gehabt hätten. Nachdem ich am Telefon absagte, auflegte, kurz darüber nachdachte, wieder anrief und doch zusagte, hatten wir den Platz in unserem jetzigen Kindergarten sicher. Allen anderen Kindergärten sagten wir natürlich ab.
Unser Kindergarten hat ein Offenes-Konzept. 46 Kinder spielen in 6 verschiedenen Bereichen und dürfen selber entscheiden, wo sie spielen. Im Sommer spielen sie natürlich oft draußen. Es gibt einen Bauraum, einen Kuschelraum, einen Kreativ-Raum zum Malen und basteln, einen Raum, in dem sie verschiedene Spiele und Puzzle spielen können und einen Rollenspiel-Raum, in dem Erwachsene nicht erlaubt sind, damit sie sich kreativ austoben können, ohne Regeln, die die Erwachsenen aufstellen. Jeden Morgen um 9 Uhr gibt es einen großen gemeinsamen Morgenkreis, als tägliches Ritual, wo der Leiter auf seiner Gitarre spielt, viel gesungen, gelacht und getanzt wird. Im Anschluss dient der Raum im Keller als Turnhalle, als zusätzlicher Bereich. Um 11:30 Uhr gibt es ein gemeinsames Mittagessen. Die meisten Kinder essen dort warm, manche bringen sich Brote und Joghurts mit. Es wird in einem separaten Schlafraum angeboten, dass die Kleineren schlafen können. Viele Kinder werden um 13:45 Uhr abgeholt, genau wie unser Reh. Einige werden ab 15:30 Uhr abgeholt und um 16 Uhr schließt der Kindergarten.
Nachdem wir einen sehr mühsamen Weg in den Keller hatten, denn jede Stufe, die wir runter gingen wurde meiner Tochter unheimlicher, gingen wir in den Außenbereich, wo bereits alle anderen Kinder spielten. Dort setze ich mich, völlig erschöpft, von der Schwangerschaft, den Temperaturen und dem schleppenden Start, auf eine Bank. Endlich fing die Kleine an zu spielen, bzw. fuhr mit einer Art Laufrad um den Sandkasten.
Der 1. Tag endete nach ungefähr einer vollen Stunde. Danach gingen wir noch zum gegenüberliegenden Spielplatz, was von nun an unser tägliches Ritual wurde.
Am Nachmittag hatten wir ein kleines Fest für unsere Tochter geplant. Wir aßen Waffeln im Garten meiner Oma und unsere Tochter bekam ein paar kleine Aufmerksamkeiten zu ihrem 1. Kindergartentag.
Der 2. Tag begann gegen 8:30 Uhr. 30 Minuten verbrachten wir gemeinsam in der Einrichtung. Gegen 9 Uhr war angedacht, dass mein Reh alleine mit in den Morgenkreis geht. Leider ging der Plan nach hinten los, sodass wir die Einrichtung bereits nach einer halben Stunde wieder verließen. Im Morgenkreis sind Eltern nicht zugelassen. Völlig enttäuscht gingen wir zum Spielplatz.
Der 3. Tag verlief recht ähnlich, wie der 2. Tag. Dies Mal schafften wir es bereits um 8:15 Uhr da zu sein. Doch wieder wollte sie nicht alleine in den Keller, zum Morgenkreis. Zudem wollte sie lieber nach Hause, zur Oma und ihrer kleinen Schwester, sodass wir beschlossen, ihre Schwester in der weiteren Eingewöhnung mitzunehmen.
Am 4. Tag gingen wir bereits um 8 Uhr in den Kindergarten, gemeinsam mit unserem Häschen. Wir verabschiedeten uns etwas eher, damit wir mehr Zeit zwischen Abschied und Morgenkreis hatten. Der Abschied verlief sehr gut, dennoch starrte ich fort an nur noch auf mein Handy, denn falls etwas sein sollte, würde ich angerufen werden. Wir verbrachten die Zeit der Trennung auf dem Spielplatz gegenüber. Einerseits versuchte ich die Zeit mit meiner kleineren Tochter zu genießen, andererseits machte ich mir unheimliche Sorgen, sodass die Zeit einfach nicht vergehen wollte.
Um 9:30 Uhr holten wir unser Reh wieder ab. Alles war gut und ich konnte endlich aufatmen!
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag bekam ich plötzlich sehr starke Bauchschmerzen, sodass ich mich kaum auf die Seite drehen konnte. Nachdem meine Mama zu uns kam, um auf die Kinder aufzupassen, fuhr mein Mann mich ins Krankenhaus. Nach CTG und Ultraschall-Untersuchung konnte die Ursache nicht gefunden werden, mittlerweile waren die Schmerzen auch gar nicht mehr so stark. Am Ende wurde mir noch Blut entnommen und dann durften wir wieder heim. Allerdings waren wir erst um 5 Uhr morgens wieder im Bett, sodass wir sehr müde waren. Dennoch wollten wir die Eingewöhnung nicht unterbrechen und entschieden uns zum Kindergarten zu gehen. Glücklicherweise bekam mein Mann an diesem Tag frei, sodass wir gemeinsam frühstücken gingen, während unser Reh über eine Stunde alleine im Kindergarten verbrachte.
Die erste Woche war ziemlich nervenaufreibend und ich weiß noch heute, wie warm es war, wie viel Schweiß floss und wie viele Zweifel ich hatte.
Die 2. Woche begann am Montag um 8 Uhr, zumindest versuchten wir es täglich um 8 Uhr da zu sein, wobei wir immer etwas Verspätung hatten. Wir verlängerten die Zeit täglich ein bißchen mehr, bis unsere Tochter bis nach dem Mittagessen, um 12:15 Uhr, da blieb.
Inzwischen gingen meine Mittlere und ich gemeinsam sogar nach Hause, nachdem wir kurz über den Spielplatz gingen. Anfangs war die Aufregung sehr groß, dass wir unser Reh schnell abholen müssten. Doch einen Anruf bekamen wir nie.
Es gab Tage, da weinte sie beim Abschied und es gab Tage, das weinte sie beim Abholen.
Es folgte die erste Bindehautentzündung, womit ich mich auch ansteckte. Und es folgten weitere Bindehautentzündungen. Hier und da bekam sie eine Erkältung. Da unser Reh bereits seit ihrer Geburt öfter ein tränendes Auge hatte entschlossen wir uns einen Termin beim Osteopathen zu vereinbaren.
Am 03.09.2017 fand ein Gottesdienst zur Begrüßung der neuen Kindergartenkinder statt. Beide Kinder waren völlig verzaubert von der kleinen Band, die dort spielte, sodass ich mich entschied mit der Kleinen wieder zum Musikkurs zu gehen. Die Eingewöhnung war so gut wie abgeschlossen. Unser Reh blieb regelmäßig bis 12:15 Uhr im Kindergarten.
Lediglich, weil sie so schlecht aß, durfte sie nicht länger als 12:15 Uhr bleiben.
Das Essverhalten unserer Tochter war nie "normal". 13 Monate wurde sie voll gestillt, da sie Brei verweigerte. Bis zur Geburt meiner Kleinen aß sie Brei, da war sie 18 Monate. Von da an wurde es wieder schlechter, bis sie nur noch Joghurt und Brot (mit Marmelade) aß. Zeitweise ging auch Apfelmus. Warme Speisen verweigerte sie komplett. So auch im Kindergarten. Aus Angst, dass sie zu hungrig sein würde, wenn sie das Mittagessen verweigerte, sollte sie daher nicht länger bleiben können. Doch eines Tages äußerte sie den Wunsch, länger bleiben zu dürfen und wir versuchten es und erhofften uns natürlich, dass sie dadurch mehr essen würde, wenn sie merkt, dass sie dadurch mehr Hunger haben würde.
Es schien zu funktionieren. Sie probierte immer mehr Lebensmittel.
Mittlerweile war ich dankbar und glücklich, dass sie in den Kindergarten ging. Es ist eine unheimliche Bereicherung für sie. Sie hat Freunde gefunden, sie genießt die Zeit, lernt so viel Neues und, ganz nebenbei, lernt sie zu essen.
Am Erntedankfest, am 1. Oktober, fand wieder ein Gottesdienst statt. Fast alle Kinder saßen vorne in der ersten Reihe. Unser Reh wollte lieber bei uns sitzen. Als alle Kinder nach vorne gingen, um etwas vorzusingen, wollte sie auch lieber bei uns bleiben. Als die Kinder zu singen begannen und ihre Hände dazu bewegten, tat es meine Tochter ihnen nach, und mir liefen Tränen vor Rührung. Dies war ein Schlüsselmoment für mich, dass es gut war!
Im Anschluss an den Gottesdienst durften die Kinder sich die Gaben vor dem Altar abholen. Unsere Kinder entschieden sich jeweils für eine Birne und es war das erste Mal, dass sie bewusst eine Birne aß.
Am 18.10.2017 hatten wir den gemeinsamen Termin beim Osteopathen. Dieser führte erst ein ausführliches Gespräch mit uns und drückte der Kleinen dann verschiedene Punkte an der Nase und auf dem Kopf. Seit diesem Termin hatte sie keine einzige Bindehautentzündung mehr.
Ich war überglücklich, dass ich am 20.10. in der 38. Schwangerschaftswoche noch mit ihr zum Laternenbasteln konnte. Es wäre der Tag gewesen, an dem sie selbst geboren wurde. 37+4! Auch, wenn ich mehr bastelte als sie, genossen wir die Zweisamkeit, kurz vor der Geburt, sehr!
Nachdem ich am 23.10.2018 wegen eines Fehlalarms einer möglichen Geburt im Krankenhaus war, schaffte ich es tatsächlich am errechneten Termin, am 07.11.2017, zum Laternenfest. Seit diesem Tag fühlte ich mich wie in einer anderen Welt, denn eigentlich sollten wir ab diesem Tag zu fünft sein. Das Laternenfest fand in unserer Dorfkirche, schräg gegenüber von unserem Haus, statt, sodass wir im Notfall sofort hätten handeln können, denn auch meine Mama war dabei, um auf die Kinder aufpassen zu können. Die Kinder sangen Martinslieder und nach dem Gottesdienst gab es Riesen-Brezeln und ein kleines Feuer. Es war ein nettes Zusammensein, doch meine Aufregung war enorm.
Am 10. November 2017 wurde unser Sohn, unser Fuchs, geboren. Es war für alle eine riesige Überraschung, denn wir wussten das Geschlecht zuvor nicht. Wir selbst haben mit einem Mädchen gerechnet, denn wir konnten es uns einfach nicht vorstellen, wie es sein würde, einen Sohn zu haben. Die Freude war unfassbar groß!
Am 2. Dezember gingen wir zu fünft zum Adventsfrühstück vom Kindergarten. Nachdem Frühstück führten die Kinder ein kleines Theaterspiel vor und wir sangen alle gemeinsam Weihnachtslieder. Es war wundervoll zu beobachten, wie viel Mühe die Kinder sich gemacht hatten.
Anfang Dezember wurde ich von zwei Erziehern, auf dem Flur, um ein Gespräch gebeten. Das Essverhalten von meiner Tochter hätte sich wieder zurück entwickelt, sie würde wieder häufiger das Essen verweigern, probiert kaum neue Speisen, bzw. andere Speisen als trockene Nudeln oder Reis, und würde nur den Nachtisch abwarten.
Da ich mich bei der U7a, am 27.11.2017, mit unserer Kinderärztin bereits über das Essverhalten unterhalten hatte wurde ich bereits über eine Anlaufstelle informiert. Eine Kinderklinik, in der ambulante Therapien angeboten werden. Demnach rief ich dort an.
Der geplante Telefontermin 13.12. wurde leider verschoben. Meine Anspannung und Aufregung nahm immer mehr zu.
Am 18.12.2017 fand der 30-minütige-Telefontermin mit der Kinderklinik statt. Es wurden Fragen abgearbeitet und Rückfragen meinerseits nicht geklärt. Es gab scheinbar einen genauen Fragenkatalog, der wenig Abweichung zuließ. Fragen, abgesehen vom Essverhalten, zum Schlafverhalten und wie gut sich meine Tochter entspannen könnte.
Es wurde erläutert, dass, falls wir einen Platz in der Klinik angeboten bekommen würde, ich mit meiner Tochter stationär aufgenommen werde. Geschwister unter einem Jahr können mit aufgenommen werden. Der Aufenthalte würde mindestens sechs Wochen, sehr wahrscheinlich länger, dauern. Meine Tochter würde getrennt von mir schlafen und essen. Am Wochenende dürfen Besuche stattfinden, in der Woche nicht, da der Zeitplan sehr eng wäre.
Ich musste schlucken, verstand jedoch die Problematik. Wenn es sein musste wäre ich dafür bereit.
Angst stieg in mir auf. Nicht nur wegen meiner größeren Tochter, auch wegen meiner Kleinen. 6 Wochen ohne Mama! Es lief mir eiskalt den Rücken runter!
Ich tauschte mich, unter anderem im Babyforum aus, ich versuchte mich weitestgehend zu informieren, doch noch war unklar, ob wir den Platz überhaupt bekommen würden.
Auch suchte ich erneut das Gespräch mit dem Erzieher, der das Essen begleitet. Er war ebenfalls geschockt und wollte zunächst mit dem Leiter der Einrichtung sprechen. Dennoch machte er mir viel Mut, dass wir das Problem gemeinsam angehen würden. Er gab mir zu verstehen, dass der Schritt in die Klinik der letzte Weg sein sollte, nachdem wir alles andere ausprobieren würden.
Nur wenige Tage später bekamen wir die telefonische Zusage von der Klinik. Wir hatten einen Platz sicher! Wie Geistesabwesend sagte ich der Klinik ab. Als Grund gab ich an, dass meine Mittlere nicht 6 Wochen lang ohne mich sein könnte und insgeheim hoffte ich, dass die Dame am Telefon Verständnis aufbringen würde und uns ein Familienzimmer geben könnte. Doch dies geschah nicht. Wir legten auf!
Weitere Gespräche mit dem Erzieher folgten und von nun an setzten wir alles darauf, dass es klappen würde.
Für mein Reh hieß es, dass es keine Zwischenmahlzeiten mehr gab. Nachtisch nur, wenn sie zumindest probiert hatte. Außerdem versuchte ich entspannter zu sein, was das Essen anging.
Nach und nach, in kleinen Schritten, begann sie zu essen und vor allem, sich an Essen zu erfreuen. Diese Information bekam ich unter anderem vom Kindergarten. Unser Reh freute sich bereits am Vormittag auf das Mittagessen.
Es war schwierig und teilweise ist es auch heute nicht leicht, doch wir sind wesentlich entspannter geworden. Der Fokus beim Essen liegt nicht mehr bei ihr.
Große Überraschungen gab es. Beispielsweise Ostern, wo sie statt ihrem geliebten Marmeladenbrot (bei Oma) lieber eine Frikadelle essen wollte. Soßenflecken auf ihrem T-Shirt, als ich sie im Kindergarten abholte. Banale Dinge, die für uns so großartig und wichtig sind.
Wir standen im ständigen Kontakt darüber, was sie im Kindergarten gegessen hat, ohne einen Druck aufzubauen. Manchmal war ich verwundert, was sie im Kindergarten gegessen hat, manchmal war ich verzweifelt, wenn sie Dinge nicht gegessen hat, die sie zuvor bereits probiert hatte. Doch die Gelassenheit, die wir nun ausstrahlten, kam auch bei ihr an.
Die Zeit seit Januar verflog so schnell. Wir trafen uns vermehrt mit Kindergartenfreunden, die wir alle in unser Herz geschlossen haben.
Mittlerweile bekamen wir oft zu hören, dass alle Kinder, die im Sommer 2017 eingewöhnt wurden, einen sehr engen Draht zueinander hatten. Es wurde sogar erwähnt, dass sich die Erzieher bereits auf die Abschlussfahrt mit dieser "Truppe" freuen. Es wäre etwas ganz Besonderes, dass sich alle so gut verstehen und eine Einheit bilden. Das macht uns als Eltern sehr stolz, denn unser Kind ist ein Teil dieser Einheit. Auch tauschen wir uns über solche Aussagen mit anderen Eltern aus, die es ganz genauso sehen und ebenfalls stolz sind.
Im April dieses Jahres kam für unser Reh die Windelfee. Am Ostersamstag bekam unsere Tochter ein größeres Laufrad. Ca. ein Jahr zuvor kam bereits die Schnullerfee und nahm alle Schnuller mit. Dies Mal nahm sie alle Windeln mit, angeblich! Wir wollten herausfinden, ob sie körperlich bereit wäre. Und dann ging es plötzlich ganz schnell. Innerhalb von 3-4 Tagen war sie, Tag wie Nacht, ohne Windel.
Wir fuhren in den Urlaub, in den Schwarzwald, wo wir ihr Toilettenverhalten genauer kennenlernen konnten. Natürlich waren wir einige Male vergeblich auf der Toilette und einige Male ging es auch in die Hose. Doch insgesamt lief es super! Als wir nach einer Woche zurück kamen war sie (fast) sicher trocken.
Binnen einer Woche im Kindergarten waren plötzlich alle Kinder ihres Jahrgangs auf dem Weg windelfrei zu werden und innerhalb weniger Wochen waren letztendlich auch alle trocken. Sie steckten sich quasi gegenseitig an, ermutigten sich und schauten sich es voneinander ab.
Am 20.04.2018 kam der Zahnarzt in den Kindergarten. Laut Bericht ihrer Bezugserzieherin ging unsere Kleine ganz souverän nach vorne und machte super mit. Damit hätte ich fast nicht gerechnet.
Ein Highlight war für sie, dass sie die Erzählkerze mit nach Hause nehmen durfte. Bereits einige Wochen im Voraus erzählte sie mir, wie sie nach vorne gehen würde und von ihrem Wochenende mit der Erzählkerze berichten würde.
Die Erzählkerze geht in einer bestimmten Reihenfolge an jedem Freitag mit einem Kind nach Hause. Von den Eltern wird in ein kleines Büchlein geschrieben, was das jeweilige Kind am Wochenende erlebt hat, und am Montag darf das Kind, gemeinsam mit einem Erzieher/in von dem Wochenende berichten.
An unserem Erzählkerze-Wochenende waren wir sehr viel unterwegs. Freitag waren wir bei ihrer besten Freundin zum Spielen und abends waren wir gemeinsam in einem Restaurant mit Kinderspielplatz. Samstag waren wir eine Freundin von mir besuchen und abends in einer Pizzeria, wo wir vorher gewohnt hatten, bei meiner Mama im ehemaligen Gasthaus. Am Sonntag waren wir im Kindergottesdienst, kurz bei ihrer Oma im Garten um ihre neue Schaukel auszuprobieren und am Nachmittag kam eine Freundin von mir mit ihren drei Kindern. Da der Kindergarten an dem Montag geschlossen hatte durfte die Große mit zum Fitdankbaby-Kurs und zum Mittagessen haben wir endlich die Erzählkerze angezündet.
Erst am Dienstag durfte sie im Morgenkreis endlich nach vorne gehen um von ihrem Wochenende zu erzählen.
Es war sehr schön von den Erziehern zu hören, wie stolz sie vorne erzählte und wie sehr sie sich darüber gefreut hat, berichten zu dürfen. Einige Wochen später bekam ich sogar ein Bild davon zu sehen.
Im Juni erfuhren wir, dass ihre Bezugserzieherin zum Sommer den Kindergarten verlassen würde. Wir sind sehr traurig darüber. Zum Abschied schrieb ich ihr einen Abschiedsbrief, bedankte mich für ihre Arbeit und wie sie insbesondere für unsere Tochter da war, von der Eingewöhnung bis zum letzten Arbeitstag.
Wir freuen uns sehr, dass die neue Bezugsperson der Erzieher wird, der uns bei der Essenproblematik so gut unterstützt. Der Kontakt lief ohnehin vermehrt über diesen Erzieher. Und wir freuen uns sehr, dass unsere Mittlere auch diese Bezugsperson bekommen wird.
Am 15.06.2018 fand ein Ausflug mit einigen Erziehern, Kindern und Eltern statt. Wir fuhren ins Irrland. Morgens fand ein kleiner Morgenkreis an einer Villa statt, bis zum gemeinsamen Mittagessen konnten wir uns frei im Freizeitpark bewegen. Das Mittagessen bestand aus mitgebrachten Salaten, Obst, Häppchen und Baguette. Die Kinder bekamen Gummibärchen und andere Leckereien. Im Anschluss verteilten sich alle wieder im Park.
Am 24.06.2018 fand ein Sommerfest unseres Kindergartens statt, von den Eltern organisiert. Ca. 10 Kinder mit ihren Eltern fanden sich dazu im Garten einer Familie ein. Die Kinder spielten den ganzen Nachmittag auf dem riesigen Grundstück und die Eltern tauschten sich aus. Es gab Kuchen, Würstchen und Salat. Jeder brachte etwas mit.
Am 01.07.2018 fand ein großes Sommerfest aller Kindergärten der Gemeinde statt. Es gab einen Gottesdienst für die Vorschulkinder, im Anschluss daran gab es Kuchen, Salat und Würstchen. Außerdem baute jeder Kindergarten Spielstationen auf und danach fand ein Konzert der Vorschulkinder in der Kirche statt. Es wurde sehr emotional, insbesondere für die Eltern der Kinder, die den Kindergarten nun verlassen um die Schule zu besuchen.
Einige Tage vor den Sommerferien erhielt ich vom Leiter der Einrichtung eine Mail, ob zwei Bilder unserer Tochter für eine Ausgabe des Gemeindebriefs genutzt werden dürften. Die Bilder sind wunderschön, in schwarz-weiß gehalten. Es fühlte sich unheimlich gut an, gefragt zu werden und ich stimmte zu.
Kurz vor den Sommerferien, am 1. und 2. August, fanden zwei Schnuppertage für die neuen Kinder statt. Am 01.08. durfte unsere Mittlere, für eine Stunde, von 10 bis 11 Uhr, im Außenbereich spielen. Es war super schön anzuschauen, wie sich die beiden Mädels darüber freuten, gemeinsam im Kindergarten zu sein. Im Anschluss kamen beide wieder mit nach Hause, obgleich der Tag für die Große noch nicht zu Ende war. Am 2. Tag waren wir bereits gegen 8 Uhr im Kindergarten. Der Plan war, dass wir um 9 Uhr wieder heim gehen sollten. Allerdings wollte die Mittlere sofort mit zum Morgenkreis und bevor ich es anders entscheiden konnte, zog sie, Hand in Hand mit ihrer Schwester an mir vorbei, in den Keller.
Plötzlich war ich total nervös und bangte innerlich, dass sie nicht weinend wieder hoch kommen würde. Doch es passierte nichts dergleichen. 35 Minuten später kam sie aus dem Keller wieder hoch gerannt und wir gingen gemeinsam mit der Großen wieder heim.
Witzigerweise kam der Leiter in dieser Zeit wieder auf mich zu und zeigte mir erneut zwei Aufnahmen meiner Tochter. Unheimlich schöne Bilder!
Nach diesen zwei Tagen sind wir guter Dinge, dass die Eingewöhnung gut klappen wird.
Das Jahr verlief sehr schnell, es gab einige Gottesdienste, einige Feste, einige Unternehmungen. Wunderbare Freundschaften wurden geschlossen, innige Gespräche geführt. Man hat sich ausgetauscht und auch einige negative Dinge zu hören bekommen. Klar, manchmal hat man eben etwas zu meckern. Aber insgesamt war es ein wundervolles, überaus positives Jahr.
Ich bin froh, dass unsere Tochter in genau diesen Kindergarten, genau zu dieser Zeit geht. Es war die beste Entscheidung, die wir treffen können.
Und auch, wenn manche über das Essen oder den Caterer meckern. Ich bin froh, dass unsere Tochter mittlerweile so gut isst.
Ihr Essverhalten ist noch nicht ganz "normal". Was man so unter normal versteht. Der Eine mag dies nicht, der Andere jenes nicht. Etwas Skepsis legt sie schon noch an den Tag, manchmal möchte sie uns provozieren und ein Spielchen spielen. Doch insgesamt können wir uns nicht (mehr) beschweren.
Es tut unheimlich gut, zu schreiben, dass Pizza ihre Lieblingsspeise ist!
Die Ferien gehen zu Ende. Wir haben jeden Tag etwas Schönes unternommen, waren im Streichelzoo, auf dem Karussell, im Schwimmbad, in einem Outdoor-Trampolinpark, in vielen Restaurants mit Spielplätzen und Spielbereichen, im Indoor-Spielplatz, bei Freunden zu Besuch oder hatten Freunde zu Besuch und vieles mehr!
Wir haben die gemeinsame Zeit sehr genossen, uns ist die Decke auf dem Kopf gefallen und wir haben uns gegenseitig genervt. Danach haben wir uns wieder umarmt und versöhnt.
Der ganz normale Wahnsinn!
Es tut so unheimlich gut zu wissen, dass die Mädels ab Dienstag gemeinsam in den Kindergarten gehen und vor allem zu sehen, wie sehr sie sich darauf freuen!
Wir lieben unseren Kindergarten!
Herzlich Willkommen
Mein Name ist Stebbie. Ich lebe in einer bescheidenen Welt aus Kinderlachen, Eheleben, Blümchen, Herzchen und ein bißchen Trotz, in einem perfekten Dorf, direkt an der Ruhr. Eine Welt, in der ich mich außerordentlich wohl fühle und das Leben liebe.
Für mich scheint quasi rund um die Uhr die Sonne.
In diesem Blog möchte ich Themen beschreiben, die mir, in meinem Alltag als Mutter von zwei wundervollen Mädchen und einem prachtvollen Jungen, begegnen.
Ich freue mich, dich in meinem Blog begrüßen zu dürfen.
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