Ich liebe das Alternative. Immer wieder und überall bemerke ich diese großartige Vorliebe. Es begann im Juni 2017 mit dem eisernen Willen auf den Genuss von Fleisch zu verzichten. Im Januar 2019 kam der fast vollständige Verzicht von Fisch hinzu. Schon Monate zuvor sollte es dann auch noch vegan-freundlich sein, sodass wir mittlerweile komplett auf Kuhmilch verzichten und zu Alternativen wie Mandel-, Soja-, Hafer- oder Kokosdrink greifen. Ab und an ein "normaler" Joghurt, Käse oder Süßigkeiten sind bisher ausgeschlossen, aber wie geschrieben, neige ich zum Extremen.
Einerseits habe ich Angst vor dem nächsten Schritt und andererseits sehne ich mich so sehr danach.
Auf Fehmarn hatten wir eine hübsche Ferienwohnung mitten auf einem gemütlichen Bauernhof mit direktem Zugang zum Spielplatz. Weniger schön, aber mehr als praktisch war, dass wir die Mülltonnen direkt neben unserem Häuschen hatten. Es kam dazu, dass ich für jedes leere Glasbehältnis und für jeden Bioabfall zu den Tonnen ging. Es war so einfach, unkompliziert und jede Ausrede wäre sinnlos gewesen. Also steckte ich mir das erste Ziel, unsere Bio-Mülltonne daheim von nun an zu nutzen. Empfand ich es vorher doch als Zeitverschwendung und Aufwand nun auch noch Biomüll zu sortieren und vom Restmüll zu trennen.
Unser Ausblick
Für den Biomüll besorgten wir Kompostbeutel und auch die normalen Mülltüten wurden bereits gegen recycelbare Mülltüten ersetzt. Der Müll wird zusätzlich erst entsorgt, wenn die Tüte wirklich voll ist. Vorher wechselten wir quasi nach Bedarf, wodurch oft nur halbvolle Tüten in den Tonnen landeten.
Passend zum Thema lief abends das "Jenke Experiment" zum Thema "Plastik" im TV.
Gleich nach der Reportage fassten wir den Entschluss Duschgel und Flüssig-Seife gegen Stückseifen zu ersetzen.
Seife und Deo von Seifenreich
Witzigerweise trafen wir im Urlaub auf eine Familie, die bereits Stückseife im täglichen Gebrauch verwenden und tauschten uns darüber aus.
Mein lang überlegter Gedanke Einweg-Binden gegen Stoffbinden zu ersetzen wurde als nächstes in die Tat umgesetzt. Im selben Schritt ersetzen wir nun auch Einweg-Taschentücher gegen Stofftaschentücher.
Stoffbinden und Stofftaschentücher mit Wetbag von Von Ocker und Rot
Von nun an werden sämtliche Plastikbehältnisse rigoros gegen Alternativen ersetzt.
Um einen Überblick zu erhalten räumte ich alle Küchenschränke und andere Schränke für Verbrauchsmittel, wie Putzmittel, Pflegeprodukte und Wickelartikel auf. Jedes Produkt wird aufgebraucht und aus unserem Haushalt abgeschafft.
Aktuell legen wir uns Listen von Rezepten sämtlicher Art an. Beispielsweise wird in Kürze der Klarspüler zu Neige gehen. Eine Glasflasche, ein Rezept und dessen Inhaltsstoffe stehen bereits parat.
Ein für uns wichtiges Thema sind bei uns Feuchtetücher. Zum Wickeln benutzen wir bereits seit der ersten Geburt nur Wasser, doch mittlerweile sind unsere zwei Töchter trocken und für das große Geschäft nutzen wir tatsächlich so gut wie immer Feuchtetücher. Diese ersetzen wir nun mit waschbaren, vorbereiteten Tüchern aus Wasser und Öl. Für die dreckige Wäsche kam ein nicht mehr genutzter Windeleimer, der bislang im Keller verweilte.
Es bleibt spannend, welches Produkt als nächstes ersetzt werden muss.
Ich sehe es als Herausforderung und beginne gefühlt zu leben. Viel zu einfach ist es doch, einfach nur einzukaufen und zu nutzen, als uns über dessen Ursprung bewusst zu werden.
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