Herzlich Willkommen

Mein Name ist Stebbie. Ich lebe in einer bescheidenen Welt aus Kinderlachen, Eheleben, Blümchen, Herzchen und ein bißchen Trotz, in einem perfekten Dorf, direkt an der Ruhr. Eine Welt, in der ich mich außerordentlich wohl fühle und das Leben liebe.

Für mich scheint quasi rund um die Uhr die Sonne.

In diesem Blog möchte ich Themen beschreiben, die mir, in meinem Alltag als Mutter von zwei wundervollen Mädchen und einem prachtvollen Jungen, begegnen.

Ich freue mich, dich in meinem Blog begrüßen zu dürfen.

Dienstag, 4. Oktober 2016

Vom Kinderwagen zum Tragetuch

Es ist erstaunlich! 2 Kinder - 2 völlig unterschiedliche Transportmittel

Jede Frau, die ein Kind erwartet braucht einen Kinderwagen. Denkt man!

Es ist weit verbreitet und völlig legitim. In der voranschreitenden Schwangerschaft kümmert man sich zunächst um Kleidung für das Neugeborene, Kinderzimmermöbel und natürlich einen Kinderwagen.

Also zieht man durch sämtliche Kinderläden und kauft ohne Ende Zeug ein. Ein halbes Vermögen zahlt man, sogar gerne, für die kleinen Sprösslinge, die zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht auf der Welt sind.

Es macht Spaß solche Dinge einzukaufen und sparen kann man ja auch an anderen Enden.

Genauso sind wir bei unserem ersten Kind auch vorgegangen. Wir haben ein Kinderzimmer im Möbelhaus gekauft, sämtliche gebrauchte Kleidungspakete im Internet und einen Kinderwagen. 

Ein Reboarder, statt Babyschale, komplementierte unsere Ausstattung. 


Wir liebten diesen Kinderwagen von Anfang an. Schon bevor der heiße Flitzer mit Chromgestell angeliefert wurde freuten wir uns schon darauf mit diesem Teil durch den Wald zu kurven. Wobei kurven relativ ist, wenn man einen Kinderwagen hat, der über vier feste Räder verfügt.

Die Wahl fiel auf einen Kinderwagen im Retro-Look. Ein Sportwagen mit Babywanne zum Rausnehmen für die ersten Monate, in denen das Kind noch nicht sitzen kann. Dunkelblaues Design mit super Federung.

Mit kompletten Zubehör, von Regenpelerine über Sonnenschirm bis hin zum Mückennetz, und nicht zu vergessen sämtliche Fußsäcke für jede Jahreszeit, bei jedem Wetter.

Knapp 1.000 €!

Wir waren vollstens zufrieden und unsere Tochter auch! Sie schlief hervorragend. 2 Meter gefahren und schon konnte man unkompliziert spazieren gehen, in Wald und Tal. Selbst steinige Wege waren für dieses Gefährt überhaupt kein Problem.

In den ersten Lebensmonaten, im Winter, wickelten wir unser Reh in eine dicke Decke ein und hatten zusätzlich ein Verdeck für die Babywanne. Im Frühjahr ersetzen wir die dicke Decke zunehmend mit einer kleineren, dünneren Decke, bis hin zum Sommer, wo sie ohne Decke in der Wanne lag. 

Mit ca. 1,5 Monaten kauften wir eine Tragehilfe. Den Einsatz können wir an zwei Händen abzählen, denn wir fanden den Kinderwagen deutlich praktischer. Lediglich gelegentlich beim Einkaufen oder beim Spaziergang am Strand fand die Trage ihren Einsatz.

Nach exakt 9 Monaten, als Rehli sich zum ersten Mal hinsetzte, nahmen wir die Babywanne vom Gestell und zum Vorschein kam ein, für uns neuer, Sportwagen. 

Unsere Tochter gewöhnte sich schnell an die neue Fahrweise und genoss die gute Aussicht. Dennoch war es immer noch ein leichtes, sie in den Schlaf zu bekommen.

Erst als sie, mit ca. 14 Monaten, begann zu laufen, wurde der Kinderwagen uninteressanter. Sie wollte lieber laufen und lief direkt ganze Runden um den See. Als sie nicht mehr laufen konnte, wollte sie lieber auf dem Arm getragen werden und nur in Ausnahmefällen schlief sie dann noch im Kinderwagen ein.

Aber: Dieser Kinderwagen hat seinen Dienst getan und er war jeden Cent wert!

Da ich bereits 10 Monate nach der Geburt vom Reh erfuhr, dass wir erneut Eltern werden würden, machten wir uns natürlich viele Gedanken darüber, wie wir beide Kinder zukünftig transportieren wollen würden.

Folgende Ideen standen im Raum:
-Kauf eines Geschwisterwagens
-Kauf eines Buggys für unser Reh
-Kauf eines Sitzes für auf die Babywanne
-Kauf eines Buggyboards für unseren bisherigen Kinderwagen

Im Kopf schwirrte mir die Idee, ich könnte unser Häschen (unsere 2. Tochter) tragen und Rehli würde weiterhin im Sportwagen sitzen.

Nun kam jedoch alles anders.

Wie bereits geschrieben, wurde das Interesse am Kinderwagen ab Laufalter zunehmend weniger und bis zur Geburt unseres Häschen, Rehli war exakt 18 Monate alt, hatte der Kinderwagen für sie keine Nutzung mehr.

Im Krankenhaus, kurz nach der Geburt, freuten wir uns, wie ein kleines Kind auf Weihnachten, endlich wieder unseren Kinderwagen regelmäßig nutzen zu können. Bereits am 2. Tag nach der Geburt brachte mein Mann den Kinderwagen mit ins Krankenhaus und wir machten einen Spaziergang.

Rehli lief tapsig neben uns her und Häschen lag brüllend im Kinderwagen. Ein Glück, dass es bereits Ende Mai war und wir die Kleine ohne großen Aufwand auf dem Arm tragen konnten.

Zu diesem Zeitpunkt hinterfragten wir nicht, warum Häschen so unruhig in ihrem neuen Wegbegleiter gelegen hatte. Sie war ja gerade erst geboren, das würde schon noch werden.

Bereits am Ende meiner zweiten Schwangerschaft lieh mir eine Freundin ein Tragetuch aus, welches sie ohnehin nicht mehr brauchen würde. Sie hatte es oft im Einsatz und ich dachte weiterhin an die Idee, das Häschen zu tragen. Für die ersten Wochen fände ich ein elastistisches Tragetuch deutlich angenehmer für das Baby, als eine festere Tragehilfe.

Die ersten 2 Wochen vergingen schnell und Spaziergänge waren nur bedingt möglich, da Häschen ihren Wagen einfach nicht besonders mochte.

Bis zu dem Tag, als uns besagte Freundin, besuchte. Sie hakte nach, ob ich das Tragetuch bereits genutzt hätte. Es war mir etwas unangenehm, zuzugeben, dass ich oft darüber nachgedacht habe, aber keine Lust hatte, mich mit dem Binden des Tuches auseinanderzusetzen. So oft hatte ich von Müttern gehört, wie kompliziert es sei.

Also zeigte sie es mir und ich begriff sofort. Bereits am nächsten Tag wollte ich es am Kind ausprobieren, band mir das Tuch um und setzte das Baby hinein.

Ruhe! Stille! Auszeit!

Mein Baby schlief binnen Sekunden ein.

In dieser Zeit begannen Spaziergänge voller Entspannung. 

Vorerst schoben wir den Kinderwagen dennoch vor uns hin, falls Rehli doch mal im Wagen sitzen wollen würde. Außerdem hatten wir noch extra ein Buggyboard für unser Reh gekauft.

Irgendwann fiel uns auf, dass der Kinderwagen ganze Strecken leer blieb, also blieb er letztendlich daheim stehen.

Wir lernten eine völlig neue Weise kennen, wie man sein Kind transportieren konnte.

Das für uns unvorstellbare wurde Wirklichkeit. Wir haben ein absolutes Tragekind geboren. Der Kinderwagen wurde nutzlos!

Die Vorstellung komplett ohne Kinderwagen auszukommen war für uns zuvor ein Ding der Unmöglichkeit.

Dies zeigt einfach nur: Jedes Kind ist anders!

Ein Kind liebt den Kinderwagen, ein Kind liebt das Tragetuch!

Das Tragetuch wurde für uns unabdingbar, es muss überall mit hin. Selbst beim Kinderturnen für Rehli muss das Tuch mit. Dort schläft das Häschen immer und überall.

Mittlerweile habe ich das Tragetuch meiner Freundin abgekauft, denn ich fände es unverschämt, so oft, wie wir das Tuch hier nutzen, es als Leihen zu bezeichnen.

Als das Tragetuch mal in der Wäsche war, das ist gar nicht so einfach!, denn dieses Tuch ist immer im Einsatz. Man muss mehrfach darüber nachdenken, wann man es waschen kann, wann man es entbehren kann, holte ich die Tragehilfe aus dem Schrank. Wir brauchten Ersatz. 

Seither findet auch die Tragehilfe ihren Einsatz und selbst die Tragehilfe hat sich nun endlich bezahlt gemacht.

Nach unserem Umzug begann ich mit dem Kanga-Training. Ein Training, bei dem das Baby in der Tragehilfe sitzt. Ich wurde quasi zu diesem Training gezwungen, denn der Sportraum befindet sich direkt neben unserem Wohnhaus. Und es kommt wie gerufen, denn dieses Kind schreit förmlich danach, einen Kurs zu besuchen, wo das Kind einfach in der Trage schlafen kann. 

Für mich ist das natürlich perfekt, denn ich muss unbedingt etwas für mich und natürlich für meine Figur tun. 

Das Praktischste ist einfach, dass ich Rehli zum Training mitbringen kann. So besuchen wir gemeinsam einen Kurs, der für uns drei Spaß und Nutzen verbindet.

Heute habe ich für das Häschen einen Fleece-Overall gekauft, denn der Herbst wird langsam kühl.

Bereits im Winter, als Rehli, geboren wurde, fragte ich mich, wie man das Kind wohl im Winter tragen könnte. Mir fiel nur die Tragejacke oder eine übergroße Jacke ein, in der das Baby mit hinein passt. Doch dies empfand ich als unpraktisch und somit versuchte ich das Tragen im Winter zu umgehen, was anhand der Liebe zum Kinderwagen keine Umstände bereitete.

Dieser Winter wird es allerdings anders, ich muss! Tragen. Mein Baby verlangt es von mir.

Also hatte ich verschiedene Ideen:
-Kauf einer Tragejacke
-Kauf eines Tragecovers
-Kauf eines warmes Overalls

Im besagten Sportraum, wo auch das Kanga-Training, stattfindet verkaufen sie auch Tragen und Tragezubehör, und bieten Trageberatungen an.

Wir ließen uns beraten, doch die Entscheidung blieb bei uns.

Eine Tragejacke könnte nur ich tragen. Da mein Mann gelegentlich aber auch trägt wäre das keine wirkliche Option, es sei denn, er würde sich auch eine Tragejacke kaufen, die ohnehin nicht günstig sind.

Mir gefiel ein Tragecover aus Wolle, in den Farben pink und lila. Leider ist es nicht besonders regenfest und die Farbe sagte meinem Mann auch nicht zu, zumindest nicht, um es selbst zu tragen.

Die Überlegung fiel auf einen Overall aus Softshell. Regendicht und warm. Doch mir sagte das Design nicht zu.

Die Wahl fiel nun auf einen Fleece-Overall in Beere und ein Tragecover 3 in 1 aus Polarfleece in Anthrazit, mit Regenschutz.

So haben wir die Möglichkeit, den Overall auch im Auto zu nutzen und eventuell doch auch mal für den Kinderwagen, falls dieser noch interessant werden sollten.

Neulich haben wir einen Familien-Ausflug gemacht. Erst sind wir zu einem Café gelaufen, Rehli hauptsächlich auf dem Buggyboard vom Kinderwagen, Häschen in der Tragehilfe. Knapp 2 Stunden saßen wir im Café und frühstückten gemütlich. Zwischenzeitlich lag Häschen schlafend im Kinderwagen. Auf dem danach folgenden Spaziergang hatten wir Rehli dann in der Tragehilfe, auf dem Rücken und Häschen lag im Kinderwagen. Als diese Variante für beide Kinder zu unbehagen wollte, weil der jeweils andere nicht daran gewohnt ist, haben wir wieder getauscht. Rehli schlief im Kinderwagen sofort ein, Häschen in der Trage ebenso. Wir liefen gemütlich 2-3 Kilometer, bis zur nächsten Eisdiele. Wo beide Kinder erwachten.

Ein Mal hatte mein Mann Rehli in der Tragehilfe auf dem Rücken und ich hatte Häschen im Tragetuch am Bauch. Beide Kinder schliefen und wir hatten, als Eltern, endlich mal wieder die Möglichkeit, in unserem eigenen Tempo spazieren zu gehen. 

Daran sieht man, auch eine Kombi ist mit beiden Transportmitteln möglich.

Im Grunde genommen ist das Tragen günstiger und, zumindest mit 2 Kindern, deutlich praktischer. 

Vorteile:
-Man hat die Hände frei und das Baby dennoch direkt bei sich
-Man kommt überall durch, wo man mit dem Kinderwagen evtl. Probleme hätte
-Kein Wegrollen des Kinderwagen, wenn das größere Kind wegläuft, und man schnell hinterher laufen muss
-Nähe zum Kind
-Perfekter Schlaf für das Baby, mit dem Herzschlag der Mama oder des Papas

Natürlich könnte ich nun schreiben, dass ich diese Erfahrung auch gerne beim ersten Kind gemacht hätte, aber das brauch ich gar nicht, denn wir waren mit dem Kinderwagen durchaus zufrieden, insbesondere unser Kind war zufrieden. 

Jedes Kind hat seine eigenen Vorlieben!

Zumindest, und das kann ich ganz gewiss sagen, bin ich sehr froh, diese Erfahrung gemacht zu haben und ich bin froh, mein 2. Kind mit voller Liebe tragen zu dürfen.

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