Aus aktuellem Anlass möchte ich diese Erfahrung nieder schreiben.
Am 04.10.2015, beim Stillen in einer Umkleide eines Kaufhauses, in der das Licht sehr hell war, bemerkte ich erstmals den Ansatz des unteren linken Schneidezahns meiner Tochter. Dieser hatte sich, ohne jegliches Anzeichen in den Kiefer gebohrt. Einige Tage später kam auch der rechte Schneidezahn zum Vorschein.
Kurz vor ihrem ersten Geburtstag, rund um den 12.11.2015, wurde ihr Po plötzlich, ohne ersichtlichen Grund, wund. Erst war dieser nur leicht wund, dann immer mehr. Trotz Wundschutzcreme mit dem Wirkstoff der Heilpflanze Calendula (Ringelblume), die sonst immer recht gut geholfen hat, wurde es immer rötlicher, bis hin zu blutigen Stellen. Zunächst versuchten wir es mit weiteren Hausmitteln, wie schwarzem Tee und Kokosöl. Doch letztendlich half nur eine Heilsalbe (aus der Apotheke) mit Nystatin und Zinkoxid.
In dieser Zeit, ungefähr 2 Wochen lang, wurde unsere Tochter sehr unruhig, sie weinte viel, wohl auch, wegen der Schmerzen im Wundbereich. Sie konnte sich alleine nicht mehr so gut beschäftigen, wie es sonst der Fall war, meckerte viel, brauchte viel Nähe und schlief deutlich schlechter.
Ihr erster Geburtstag stand kurz bevor und wir machten uns Gedanken, dass sie diesen Tag, nur mit viel Gemecker und Geweine überstehen würde, so wie es, zu diesem Zeitpunkt, bereits 2 Wochen lief.
Am Morgen ihres ersten Geburtstags, am 23.11.2015, hatten wir einen Termin zur Physiotherapie, wegen ihres Klumpfußes. Wir bemerkten sofort, dass ihre Laune deutlich besser war, als in den vergangenen Tagen und scherzten, dass es an ihrem Geburtstag liegen müsste.
Der gesamte Tag verlief viel besser als erwartet. Bevor die Gäste, um 16 Uhr, zum Kaffee und Kuchen kamen, machte sie einen 1-stündigen-Mittagsschlaf und war somit fit für ihre "Party". Wir hatten fleißig gebacken und für die Kleine gab es einen Apfel-Muffin (ohne Zucker), an dem sie amüsiert nuckelte.
Demnach packte sie, in aller Ruhe, ihre Geschenke aus, beziehungsweise viel mehr, packten wir, mit ihr zusammen, ihre Geschenke aus. Es waren doch recht viele Geschenke zusammengekommen. Wir waren darüber sehr überrascht und die Kleine freute sich sehr und begann sofort alles auszuprobieren. Auch ihre 3 kleinen Freunde, erfreuten sich an den Geschenken und spielten zusammen mit ihr.
Am Abend, gegen 19 Uhr, gab es noch ein gemeinsames Abendbrot, zu dem die Kinder bereits sehr erschöpft waren und teilweise, in einer Trage oder in der Wippe, schliefen.
Es wurde doch später als gedacht und Rehli begann zunehmend zu husten. Gegen 21 Uhr schlief sie, während des Stillens, ein, wo wir noch mit den übrigen Gästen plauderten.
Die Nacht wurde sehr unruhig. Fast alle 2 Stunden wachte sie weinend auf. Wir befürchteten, dass die vielen Geschenke und der viele Rummel um sie etwas zu viel für sie waren.
Der leichte Husten hielt ca. 3 Wochen an. Erst nach dieser Zeit, am 11.12.2015, suchten wir die Kinderärztin auf, da uns der Husten allmählich langanhaltend vorkam. Die Kinderärztin hörte die Herztönen der Kleinen ab und beruhigte uns, dass der Husten in den letzten Zügen wäre und dass die Kleine nur noch den Schleim abhusten würde. In weniger als einer Woche sollte der Husten zu Ende gehen und genau so war es auch.
Erst vermuteten wir, dass der wunde Po und der Husten auf die Impfung, am 11.11.2015, zurückzuführen ist. Doch nach einigen Tagen machten sich die oberen beiden Schneidezähnen und der untere linke Eckzahn im Kiefer der Kleinen bemerkbar.
An einigen wenigen aufeinander folgenden Tagen stieg ihre Temperatur auf knapp 39 Grad an.
Der wunde Po, der Husten, als auch das Fieber waren also, für uns, deutlich auf das Zahnen zurückzuführen.
Erst in unserem Urlaub (vom 03.01.-08.01.2016) bemerkten wir eindeutig, dass unsere Tochter wieder ihre gewohnten Züge annahm, dass sie sich wieder vollends alleine beschäftigen konnte, ihre innere Ruhe wieder kam, sie wieder besser einschlief und auch wieder längere Phasen am Stück, insbesondere in der Nacht, schlief.
Seit der Zeit des Zahnens fragten wir uns, ob sich ihr Wesen, nach dem ersten Lebensjahr, bereits so verändert hat, dass man sie kaum noch unterwegs zur Ruhe bringen konnte oder ob auch dieses Verhalten auf das Zahnen zurückzuführen ist.
Seither war es problemlos möglich, die Kleine abends mit ins Restaurant zu nehmen oder Ausflüge, jeglicher Art, zu machen. Sie beschäftigte sich gerne alleine, schlief, sobald sie müde war, immer und überall, ohne Probleme, ein und weinte recht selten.
Wie bereits geschrieben, erlangte sie dieses Verhalten in unserem Urlaub zurück. Tiefenentspannt verbrachten wir, auch aufgrund des vielen Regens, die gesamten Tage im hoteleigenen Wellnessbereich. Rehli spielte mit ihrem Boot, welches sie zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte, oder blätterte in einem Wimmelbuch.
Zwischendurch sprangen wir mit ihr ins kühle Nass, wo sie richtig viel Spaß hatte.
Zum Mittagsschlaf gingen wir gemeinsam auf unser Zimmer, wo wir zu dritt ca. 2 Stündchen Ruhe genossen, nur um danach wieder ins Schwimmbad hinunter zu gehen.
Danach duschten wir zusammen mit der Kleinen, machten uns für das Abendessen fertig, fütterten die Kleine mit dem von uns frisch zubereiteten Brei und gingen dann ins Restaurant, wo sie spätestens nach dem ersten Gang an der Brust einschlief und sich danach in den Kinderwagen legen ließ, um dort weiter zu schlafen.
Dadurch konnten wir das 3-Gänge-Menü genießen, hatten etwas Zweisamkeit, auch, oder gerade weil, die Kleine immer in unserer Nähe war.
Vielleicht liegt es einfach am Urlaub an sich, dass ihre Entspannung, genau wie bei uns im Urlaub, zurückkehrte. Doch in gewisser Weise glauben wir daran, dass es auch daran lag, dass die Zähne nun vollkommen durch waren und sie somit nicht mehr zahnte.
Diese Phase hielt allerdings nicht lange an.
Bereits im Urlaub zeichnete sich, vorwiegend nachts, ab, dass sie beginnt, viel mehr Wasser zu trinken. Normalerweise trank sie zu ihren Mahlzeiten nur schlückchenweise Wasser, ansonsten ausschließlich Muttermilch.
Plötzlich jedoch begann sie nachts nach Wasser zu verlangen und trank dann fast die ganze Flasche (100 ml) in einem Zug.
Natürlich machte ich mir, gerade aufgrund meiner Schwangerschaft, darüber Gedanken, dass meine Muttermilch langsam zu wenig werden würde und die Kleine deswegen zunehmend Wasser trinkt.
Die Wassermengen wurden tagtäglich mehr. Bald hatte sie 3-4 Flaschen Wasser mit jeweils 100-120 ml in nur einer Nacht getrunken.
Ich fing an im Internet zu recherchieren, fragte auch in der Stillgruppe nach, wo man mir bestätigte, dass es tatsächlich sein könnte, dass dich Muttermilch nicht mehr reichen würde. Zusätzlich machten wir uns Gedanken, ob wir der Kleinen nachts, zusätzlich zur Brust, Pre, Kindermilch oder Vollmilch anbieten sollten.
Der Gedanke, ihr jetzt noch Pre zu geben stimmte mich nicht zufrieden, denn ursprünglich wollte ich die Kleine gerne weiter stillen. Also entschieden wir uns, ihren Brei tagsüber mit Pflanzenmilch anzurühren und ihr nachts, nicht mehr als die empfohlene Menge von 350 ml, Vollmilch anzubieten.
Zusätzlich begann ich ihr Trinkverhalten zu notieren um am Donnerstag, den 21.01.2016, die Kinderärztin, bei der Impfung, danach zu fragen.
Bei meiner Recherche las ich zunehmend davon, dass dieses Trinkverhalten, wegen des vielen Wassers, auf Diabetes hinweisen könnte.
Die folgende Tabelle für den Flüssigkeitsbedarf orientiert sich an den Empfehlungen der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.):
- Ein- bis Vierjährige 820 ml/Tag
- Vier- bis Siebenjährige 940 ml/Tag
- Sieben- bis Zehnjährige 970 ml/Tag
- Zehn- bis Dreizehnjährige 1170 ml/Tag
- Dreizehn- bis Fünfzehnjährige 1330 ml/Tag
- Fünfzehn- bis Neunzehnjährige 1530 ml/Tag
Am Tag des 18.01. trank sie weitere 430 ml Wasser. Also insgesamt 950 ml Wasser!
In der darauffolgenden Nacht trank sie "nur" 360 ml Wasser, bekam aber zusätzlich noch 100 ml Vollmilch. Danach schlief sie sofort ein. Tagsüber trank sie weitere 140 ml Wasser, sodass sie auf insgesamt 500 ml Wasser kam.
Am Abend des 19.01.2016 bekam sie zusätzlich rote Wangen und einen roten Po. Ich wurde etwas beruhigter und vermutete zunehmend, dass die nächsten Zähne kommen würden.
Am Morgen des 20.01. hatte Rehli plötzlich Fieber (38,7). Es folgte ein leichter Husten. Wir entschieden uns, den Termin zur Impfung abzusagen und schliefen am nächsten Morgen recht lange, bis 11 Uhr. Nach dem Frühstück, am Donnerstag, den 21.01. wollte Rehli nur noch auf meinen Arm und schlief dort sofort ein. Das Fieber stieg auf 39,2 Grad. Sie schlief quasi den ganzen Tag, wenn auch nur auf meinem Arm. Nach dem Mittagessen, wovon sie wirklich wenig aß, setze ich sie auf ihre Spielmatte um noch schnell selber etwas essen zu können. In dieser Zeit spielte sie nicht, sondern starrte nur in die Luft. Also nahm ich sie, nach dem ich gegessen hatte, wieder auf den Arm, wo sie sofort wieder einschlief.
Am Nachmittag dieses Tages stieg das Fieber auf 39,5 Grad. Also entschied ich mich zur Kinderärztin zu fahren. Im Wartezimmer schlief Rehli auf meinem Arm, während die anderen wartenden Kinder miteinander spielten. Mehrere Mamis schauten mich mitleidig an, wie ich mein fieberndes Kind, schlafend, auf dem Arm hielt.
Nachdem wir aufgerufen wurden warteten wir noch ca. 10 Minuten im Sprechzimmer. Ich sollte Rehli obenrum ausziehen und nahm sie danach wieder hoch, wo sie erneut einschlief, bis die Ärztin sie, durch das Öffnen der Tür, aufweckte.
Sie hörte die Herztöne ab, schaute in die Ohren und in den Hals. Alles war soweit in Ordnung.
Erst als ich darauf hinwies, dass die Kleine in den vergangenen Tagen nahezu 1 Liter Wasser getrunken hatte wollte die Ärztin noch eine Urinprobe entnehmen. Hierzu klebte sie der Kleinen einen Urinbeutel in die Windel. Knapp eine Stunde warteten wir darauf, dass die Kleine Pipi macht, doch es kam nichts.
Also entschieden wir uns gemeinsam, am nächsten Morgen, erneut vorbeizuschauen und die Urinprobe abzugeben.
Am nächsten Morgen war die Temperatur nur noch bei 37,2, sodass ich wirklich überlegte, ob es überhaupt Sinn macht, noch mal zur Kinderärztin zu fahren. Da die Kleine so gut schlief ließ ich sie bis 10 Uhr schlafen. Keine gute Idee!
Vor dem Frühstück klebte ich ihr erneut einen Urinbeutel in die Windel, da der Urin für die Probe nicht älter als 3 Stunden sein darf.
Ich erhoffte mir, dass der Beutel, nach dem Frühstück, gefüllt sein würde. Doch dem war leider nicht so.
Da es Freitag war hatte die Ärztin lediglich bis 12 Uhr Sprechzeit. Somit wartete ich eine weitere Stunde, maß erneut ihre Temperatur, die wieder auf 37,8 anstieg und entschied um 11:30 Uhr, trotz leerem Beutels, schon mal zur Ärztin zu fahren. Bis dahin würde wohl Urin im Beutel sein, dachte ich!
Die Sprechstundenhilfe war natürlich weniger begeistert, dass ich ohne Urinprobe kam und dass ich überhaupt so spät kam. Mittlerweile war es 11:50 Uhr.
Nach kürzerer Wartezeit im Wartezimmer, wo Rehli trotz der Kürze der Zeit sofort wieder einschlief, wurden wir ins Labor gerufen.
Eine andere Kinderärztin, als am Tag zuvor (Gemeinschaftspraxis), sah sich Rehli an (Herztöne, Ohren, Hals) und erklärte uns, dass keine Viruserkrankung vorliegt, wenn die Temperatur von alleine wieder zurück gegangen war. Demnach wäre die Urinprobe ohnehin nicht nötig.
Da weiterhin alles in Ordnung schien tippte die Ärztin auf einen grippalen Infekt.
Abends stieg die Temperatur jedoch wieder auf 39,5 Grad.
Die Nacht verlief sehr ruhig. Die Kleine schläft weiterhin fast durchgehend.
Und dann, gestern Abend, am 23.01, als Rehli 14 Monate alt wurde, konnte ich den Blick auf 2 weitere neue Zahnansätze erhaschen!
Der grippale Infekt, als auch das Trinkverhalten, scheint also tatsächlich (wieder) im Zusammenhang mit dem Zahnen zu stehen.
Ihre Temperatur schwankt zwischenzeitig zwischen 38 Grad und 39,5 Grad. Ihr allgemeines Befinden ist weiterhin schlecht, sie ist sehr schläfrig und isst nur wenig.
Wir hoffen, dass es ihr gesundheitlich bald wieder besser geht!
In diesen schwierigen Phasen, wo die Kleine so sehr leidet, leiden wir natürlich mit. Wir versuchen sie, bei ihrem Schmerz und Leid, zu unterstützen, kuscheln viel und sind einfach für sie da.
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