Gerade habe ich darüber nachgedacht, wie zig Millionen Menschen, in diesem Moment, auf der Arbeit sitzen. Sie gehen, trotz brühender Hitze, ihrem Alltag nach, sitzen, schwitzend oder in klimatisierten Räumen, in ihren Büros, hinter der Theke, zum Beispiel in Bäckereien, oder an der Kasse im Supermarkt. Was auch immer sie tun, sie tun es fünf bis sechs Mal in der Woche und verdienen ihr Geld damit.
Nun gibt es, wie mich, aber auch Mütter.
Beruf: Hausfrau und Mutter
(Wohl eher umgekehrt!)
Wie sieht mein Alltag aus?
Mein Tag beginnt damit, dass ich, meist gegen 6:30 Uhr bis 7 Uhr, mein schreiendes Baby aus ihrem Bettchen hole, nur um mich dann, zusammen mit ihr, wieder in mein eigenes Bett zu verkrümeln. Ich betreibe dann Einschlafstillen und gemeinsam schlafen wir noch mal bis 9:00 Uhr oder 9:30 Uhr. Um diese Uhrzeit werde ich von einem fröhlich, auf dem Bauch liegendem, spielendem Baby geweckt. Sie brabbelt vor sich hin und ruft somit lautstark in den Raum, oder, viel eher, in mein Ohr.
Ab diesem Zeitpunkt bin ich einfach nur noch glücklich.
Klar, man könnte meinen, ich sollte um diese Zeit ja sowieso ausgeschlafen sein. Wenn man bedenkt, dass ich so gut wie alle drei bis vier Stunden für ca. 20 Minuten wach bin, um meine Tochter zu stillen, eventuell zu wickeln und sie danach wieder zu Bett bringen muss um danach selbst noch in den Schlaf zu finden...
Halten wir fest: Sobald es das Baby verlangt, ist man wach, egal um welche Uhrzeit.
Jeden Morgen spüre ich also aufs Neue diese unendliche Liebe. Noch etwas verschlafen, schaue ich meinem Kind beim Spielen zu und grinse vor mich hin.
Meist kuscheln wir uns danach noch so lange aneinander, bis sie das nächste Mal hunger bekommt und wir danach aufstehen. Oft frage ich Rehli dann, wann Papa aus dem Haus gegangen ist, denn das verschlafe ich regelrecht.
Immer häufiger bekommen wir es aber auch mit, wenn Papa sich auf dem Weg zur Arbeit macht. Er verabschiedet sich immer ganz lieb von uns, besonders von Rehli. Heute Morgen hat er gesagt: "Ich vermisse dich jetzt schon." Wirklich wundervoll!
Sobald wir aufstehen, lege ich als erstes ein Handtuch und einen Waschlappen auf den Wickeltisch und lege Kleidung für die Kleine bereit. Zwischenzeitig gehe ich zur Toilette. Oftmals liege ich, seit dem Aufwachen, im Bett und muss eigentlich schon längst, während ich aber vorerst stillen muss.
Man merke: Man muss seine eigenen Bedürfnisse zurückschrauben. Wichtig ist, dass es dem Baby an nichts fehlt.
Ich bin also froh, wenn ich, vor dem Waschen der Kleinen, selbst einmal Wasser durch mein Gesicht spritzen kann.
Während dem Waschen singe ich der Kleinen Lieder vor oder erzähle ihr Geschichten. Manchmal erläutere ich ihr auch den Tagesplan, denn ich habe sonst Niemanden zum Reden.
Mit einer frischen Windel, aber sonst noch nichts an, beginne ich mit der Physiotherapie. Hierzu lege ich die Kleine auf den Rücken, mit dem Kopf zu mir gerichtet, und massiere ihren Fuß. Ich streiche ihr mit dem Daumen, von der Ferse bis zum großen Zeh und von der Ferse zum kleinen Zeh. Außerdem streiche ich ihren Vorderfuß auseinander und dehne die Zehen in die Länge. Ihr Fuß ist, durch den Klumpfuß, verkürzt. Daran arbeiten wir! Seit Neustem machen wir auch eine Übung in Bauchlage. Sie liegt also auf dem Bauch und ich ziehe den Fuß so in die Länge.
Jede Übung dauert 5 Minuten.
Rehli ist sehr entspannt bei den Übungen, sie hat keine Schmerzen. Meist gebe ich ihr etwas zum Spielen, bevor sie die Schüssel mit Wasser umschmeißt oder die frischen, aufeinander gestapelten Windeln zerpflückt, was beides bereits geschehen ist.
Nach der Physio wickel ich ihr eine Binde um den Fuß, die dafür sorgt, dass die Dehnung des Fußes so lange bestehen bleibt, bis wir die nächste Einheit machen. Dann ziehe ich sie an.
Sie ist ein sehr entspanntes Baby. Und ich weiß, dass es andere Babys gibt, die wesentlich unentspannter sind. Daher bin ich sehr dankbar!
Ich lege sie anschließend, bis vor Kurzem unter ihren Spielbogen, mittlerweile aber auf eine normale Decke. Sie liegt fast ausschließlich in Bauchlage, wobei sie diese anfangs gehasst hat. Dank dem Chiropraktor, findet sie die Bauchlage inzwischen toll. Vorher hatte sie einige Blockaden, die ihr in der Bauchlage Schmerzen bereitet haben.
So habe ich Zeit für ein Frühstück.
Im Anschluss beginne ich damit, das Bett zu machen, dreckige Wäsche in die Wäschetonne zu bringen, Spielzeug an den dafür vorgesehen Platz zu legen und zu spülen.
Sobald ich angezogen bin steht auch schon fast die 2. Einheit Physio an. Entweder mache ich sie direkt oder wir gehen erst eine Runde spazieren. Ansonsten halt umgekehrt.
Meist gehen wir mit meiner Mama, Rehlis Oma, und unserem neuen Hund Eddie spazieren.
Eddie
Eddie ist ein Retriver-Mischling. Er ist nur ein Monat älter, wie Amilia. Geboren im Oktober 2014. Wir haben ihn erst seit etwas mehr als einem Monat. Er ist sehr ängstlich, was wir direkt beim ersten Spaziergang gemerkt haben, wo er sich kaum in den Wald getraut hat. Noch immer schreckt er bei jedem anderen Hund, aber auch vor Fahrrädern zurück. Er ist sehr liebevoll, vor allem zu unserer kleinen Tochter. Oft legt er sich behutsam neben sie und Rehli lächelt ihn dann an. Gut hören tut er noch nicht, aber auch daran arbeiten wir, indem wir samstags mit ihm zur Hundeschule. Es ist ein regelmäßiger Familienausflug. Papa passt, vor Ort, auf Rehli auf, während ich mit Eddie auf den Hundeplatz gehe.
Eddie ist bei uns, weil Tyson, unser 10-jähriger, Schäferhund-Mix am 01.05.2015, an Krebs gestorben ist. Erst 3 Tage zuvor haben wir erfahren, dass er 2 Tumore, am Herz und an der Milz, hatte, die bereits gestreut haben. Wir sind immer noch in Trauer und vermissen ihn sehr!
Nach dem Spaziergang steht also entweder Physio an, oder wir spielen noch etwas miteinander. Ich genieße diese kleine Auszeit und träume gerne vor mich hin.
Wenn uns langweilig wird, schalte ich das Radio an und tanze für Rehli. Sie findet es toll und lacht dann ausgelassen. Allgemein lächelt, grinst und lacht sie sehr viel.
Sie schaut gerne andere Leute an, zum Beispiel im Warteraum vom Therapiezentrum, im Restaurant oder Café, und grinst dabei ganz verschmitzt. Wenn die Fremden zurücklächeln freut sie sich und grinst weiter, wenn sie jedoch einfach weitergehen schaut Rehli ihnen hinterher. Wir sagen immer, dass sie nur das Gute in den Menschen sieht, denn selbst, wenn Menschen griesgrämig schauen oder sie nicht beachten, lächelt sie fröhlich. Sie kennt das Böse nicht!
Am liebsten würden wir sie für immer im Glauben lassen, dass die Welt rosarot ist. Und nein: Wir wollen sie nicht in Watte packen!
Eine weitere Lieblings-Aktivität von Rehli ist, das Schlafen. Sehr häufig, legt sie, beim Spielen, einfach den Kopf auf den Boden und schläft. Mittagsschlaf gibt es bei uns nicht. Sie schläft, wann und wo sie möchte und das nicht zu knapp.
Ich finde es immer schön (Achtung Ironie), wenn Menschen, die selbst keine Kinder haben, im Internet kundtun, was sie über Eltern denken. Ich hoffe sehr, ihr habt die Gelegenheit selber Eltern zu werden. Vielleicht seht ihr dann selber, dass es nicht nur Richtig und Falsch gibt.
Sobald der Nachmittag vorüber ist, kommt Papa nach Hause. Also Rehlis Papa, nicht meiner!
Es ist der schönste Teil des Tages, wenn unsere kleine Familie endlich wieder vereint ist. Die Kleine strahlt dann regelrecht, noch viel mehr, als irgendwann am gesamten Tag. Manchmal kreischt sie sogar, vor Freude!
Ich bin froh, abends auch mal nicht wickeln zu müssen. Ich muss in diesem Text nicht erwähnen, wie oft ich wickeln muss, wie oft ich zwischenzeitig stille, wie viel wir spielen, kuscheln, lachen, tanzen. Wir machen es einfach, ohne darüber nachzudenken.
Ich habe also abends Zeit zum Duschen.
Mein Mann übernimmt abends auch die 3. Einheit Physiotherapie.
Ich liebe es, wenn mein Mann für uns kocht. Wenn ich Haushalt und Kind mal, gedanklich, beiseiteschieben kann. Wenn ich mich an den Rechner setzen kann, um meine Mails zu checken, ohne gestört zu werden.
Aber am Meisten liebe ich es, wenn wir uns abends gemeinsam, zu dritt, ins Bett legen und einfach mal entspannen und das Leben genießen.
Nach dem Abendessen gehen wir noch mal mit Eddie zum See. Im Normalfall rede ich dann ohne Punkt und Komma. Oder ich stelle Fragen, nur um meinen Mann dann doch wieder zu unterbrechen.
Ich freue mich über jede noch so kleine Sache, die meine Kleine über Tag lernt und berichte meinem Mann immer ganz stolz.
Dadurch, dass Rehli, im Kinderwagen, bei unseren abendlichen Spaziergängen einschläft und meist danach noch mal wach wird, geht sie letztendlich sehr spät ins Bett. So kann ich länger schlafen.
Sie baut sich ihren eigenen Rhythmus und ich passe mich daran an.
Ich liebe meinen Alltag als Mutter. Auch wenn es manchmal langweilig, bzw., besser gesagt, alltäglich ist. Ich freue mich über drei Jahre Elternzeit (pro Kind) und genieße jede Sekunde. Es macht mir Spaß "nur" Hausfrau und Mutter zu sein. Es füllt mich aus!
Die nicht-alltäglichen Treffen mit Freundinnen genieße ich umso mehr.
Ich liebe mein Leben! Jeden Tag aufs Neue!
Herzlich Willkommen
Mein Name ist Stebbie. Ich lebe in einer bescheidenen Welt aus Kinderlachen, Eheleben, Blümchen, Herzchen und ein bißchen Trotz, in einem perfekten Dorf, direkt an der Ruhr. Eine Welt, in der ich mich außerordentlich wohl fühle und das Leben liebe.
Für mich scheint quasi rund um die Uhr die Sonne.
In diesem Blog möchte ich Themen beschreiben, die mir, in meinem Alltag als Mutter von zwei wundervollen Mädchen und einem prachtvollen Jungen, begegnen.
Ich freue mich, dich in meinem Blog begrüßen zu dürfen.
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