Herzlich Willkommen

Mein Name ist Stebbie. Ich lebe in einer bescheidenen Welt aus Kinderlachen, Eheleben, Blümchen, Herzchen und ein bißchen Trotz, in einem perfekten Dorf, direkt an der Ruhr. Eine Welt, in der ich mich außerordentlich wohl fühle und das Leben liebe.

Für mich scheint quasi rund um die Uhr die Sonne.

In diesem Blog möchte ich Themen beschreiben, die mir, in meinem Alltag als Mutter von zwei wundervollen Mädchen und einem prachtvollen Jungen, begegnen.

Ich freue mich, dich in meinem Blog begrüßen zu dürfen.

Freitag, 17. Juli 2015

Ich bin im Reinen mit mir selbst

Ich frage mich schon seit einiger Zeit, warum ich so glücklich bin, warum ich kaum unzufrieden bin und nur selten genervt. So kannte ich mich bisher gar nicht.

Gestern Abend wurde mir dann plötzlich klar: Ich bin im Reinen mit mir selbst. Endlich! Endlich, bin ich im Einklang mit mir.

Wenn ich mich, noch vor einiger Zeit, selber beschreiben hätte müssen, hätte ich wohl zugeben müssen, dass ich ein recht unzufriedener Mensch bin. Nahezu realistisch, mit Tendenz zum Pessimismus.

Schon im Kindergarten hatte ich öfter, sofern ich mich daran erinnern kann, ein mulmiges Gefühl. Ich habe es als Unwohl-Schlechtsein deklariert. Ein sehr unangenehmes Gefühl, nicht wie richtige Übelkeit und dennoch eine Art dessen. Nicht sonderlich körperlich, viel mehr seelisch.

Das erste Mal, als ich dieses Gefühl hatte, war, ich erinnere mich genau, als ich im Kindergarten ein Spiel spielen sollte, wohl aber keine Lust dazu hatte. Meine Kindergärtnerin brachte mir daraufhin ein Puzzle, welches mir viel zu schwierig erschien. Ich brauchte gefühlt eine Ewigkeit, bis ich es lösen konnte und empfand die ganze Zeit dieses Gefühl von Unwohl-Schlechtsein.

Später, auch noch zur Kindergartenzeit, hatte ich dieses Gefühl auch beim Essen.

Im Laufe der Jahre verspürte ich es auch bei Familienfeiern, aber auch in jeglichen anderen Situationen. Unzählige Male!

Mit ca. 13 Jahren, zu Beginn meiner Pubertät, fing ich an böse Gedanken zu hegen. Ich betrachtete alles als schlecht, bekam Selbstzweifel und bemitleidete mich oft selber. Ich verschloss mich zu fast allen Personen im engeren Umkreis. Auch aus diesem Grund hatte ich kaum Freunde, worum ich auch nicht traurig zu sein schien.

Mein Leben spielte sich grundlegend beim Sport ab. Ich betrieb Kanu-Rennsport, eher weniger erfolgreich und dennoch sehr engagiert.

Ungefähr zu dieser Zeit fing es an, dass, zusätzlich zum Unwohlsein, häufig Magenschmerzen auftraten.

Ich erinnere mich, dass diese Magenschmerzen auf einer Regatta auftraten, kurz vor einem Rennen. Mir blieb, während ich mich "warm machte", nichts anderes übrig, als mich auf eine Bank zu legen. Nur unter Schmerzen konnte ich mich kurz darauf aufraffen, um das Rennen anzutreten.

Es waren aber auch ganz andere Situationen, in denen ich diese heftigen Schmerzen, genau unter der Brust, verspürte. Scheinbar völlig grundlos.

Wenn ich nicht beim Sport war, und auch nicht in der Schule, saß ich meist vor dem Computer. Ich chattete viel mit fremden Menschen, war permanent auf der Suche nach meinem Glück und dem Sinn des Lebens.

Schon in sehr jungen Jahren begann ich Alkohol zu trinken und war überwältigt von den Gefühlen, die sich bei jedem Rausch mir boten. Ich ging auf Parties, jedes Wochenende. Ich hatte den Spaß meines Lebens. Es war meine größte Freude. Demnach trank ich nicht grundlos, sondern wirklich nur unter Gesellschaft, in Verbindung mit dem Feiern.

Der größte Einschnitt war, und damit nahm man mir in der Jugend, das, für mich, Allerwichtigste, dass mein Trainer mich, für alle Zeiten, vom Training suspendierte. Durch die häufigen Magenschmerzen musste ich so oft das Training absagen oder unterbrechen, dass es für den Verein nicht mehr als tragbar angesehen wurde.

Meine Leistung im Sport ließ so stark nach, dass man es scheinbar als Schande ansah, weiterhin Zeit, in Form von Training, für mich zu vergeuden.

Es riss mir den Boden unter den Füßen weg. 

Was sollte ich nun mit meiner freien Zeit anfangen? 

Ein weiteres Problem, welches sich in dieser Zeit entwickelte, war, dass ich zunehmend unglücklich, in Bezug auf meine Figur, wurde.

Ich war immer sehr sportlich gebaut, mit vielen Muskeln, einem straffen Bauch, breite Schultern. Ohne Training wurden diese Muskeln immer weniger.

Es begann ein ständiger Kampf mit meinem Gewicht. Von dieser Zeit an war ich in einer ständigen Diät gefangen. Und dennoch wurde ich nie schlank.

Mit 17 Jahren lernte ich meinen Mann kennen. Eine wundervolle, sorgenfreie Zeit begann, die leider häufig von Streitigkeiten unterbrochen wurde. Eine weitere sehr schwere Zeit, in der die Depression, die ich scheinbar zu haben schien, mir immer wieder schwierige Momente brachte.

Es war wirklich schwer, meinen Mann vollends für mich zu gewinnen und dennoch hat sich dieser Kampf gelohnt! Ich bereue nichts davon!

Mit der Hochzeit erübrigten sich die meisten negativen Gefühle. Nach den Flitterwochen fing ich an auf Alkohol zu verzichten. Insbesondere wegen dem sehnlichsten Wunsch, ein Baby zu bekommen. Obgleich dies weitere 7 Monate dauerte.

Zugegebenermaßen ist es einfacher, als ich gedacht habe, auf Alkohol zu verzichten.

In der Schwangerschaft selber, vor allem zum Ende hin, waren meine Gefühle und meine Befindlichkeiten noch mal stark strapaziert.


Und jetzt kommt der eigentliche Punkt, meines heutigen Posts:

Seit der Geburt meiner Tochter bin ich im Reinen mit mir selbst!

Es ist, als wäre sie es gewesen, die mir all die Jahre gefehlt hat, zum bedingungslosen Glücklichsein!

Sie zeigt mir, jeden Tag, wofür es sich zu leben lohnt.

Seit sie da ist, ist mir mein Körpergewicht sowas von egal! Ich habe, für sie, 20 kg zugenommen, von denen heute nur noch stolze 5 kg, übrig sind und dennoch fühle ich mich pudelwohl in meiner Haut.

Es ist nicht wichtig, wie dick, dünn, groß oder klein man ist. Und das habe ich erst durch die Schwangerschaft gelernt.


Ich wurde, in den letzten Tagen, darauf angesprochen, warum ich behaupte, dass ich, in Bezug auf mein Baby, nie genervt bin. Ich könne mir selbst nicht eingestehen, dass ein Kind zu haben, bedeutet, auch mal genervt zu sein, seine Ruhe oder Abstand zu brauchen.

Natürlich bin ich manchmal genervt! Aber gewiss nicht wegen meiner Tochter.

Daraufhin stellte sich mir die witzige Frage, die fast die Überschrift meines heutigen Posts wurde: "Hilfe, ist mein Baby ZU pflegeleicht?"

Ja, sie ist sehr pflegeleicht, wenn man es so nennen mag. Sie spielt tagsüber fast ausschließlich alleine auf ihrer Decke, man kann sich aber auch genauso gut mit ihr zusammen beschäftigen. Da hat sie auch nichts gegen. Wenn sie müde ist, legt sie ihren Kopf auf den Boden und schläft! So wie jetzt gerade, weshalb es mir möglich ist, konzentriert und in vollster Ruhe, diesen Text zu schreiben.


Abends übernimmt ihr Papa die Erziehung, das Bettfertigmachen, die Physiotherapie.

Nur nachts ist sie noch nicht ganz so pflegeleicht. Da braucht sie noch ca. 2-4 Trinkpausen, was manchmal sehr an den Nerven zerrt. Wenn man morgens aber gemütlich ausschlafen kann, was mit der Kleinen, bis jetzt, auch noch gar kein Thema ist, ist das natürlich halb so wild.

Aber: Daran liegt es nicht, dass ich wegen ihr nicht genervt sein kann. Zumindest nicht nur. Es liegt auch daran, dass ich im Einklag mit mir selbst bin.

Vielleicht bin ich genervt, wenn mein Mann mit der Zahnpasta saut und ich es morgens wegmachen "muss". Oder wenn ich von Jemanden gute Ratschläge bekomme.

Aber ich kann nicht behaupten, zu keiner Zeit, dass ich jemals wegen meiner Tochter genervt bin oder war.

Selbst an Tagen, und das kommt bei uns auch vor, wo sie am liebsten nur auf dem Arm herumgetragen werden möchte, bin ich nicht genervt. Es ist doch nur menschlich, dass auch sie mal schlechte Laune hat. Und ich kann es ihr nicht verdenken.

Vorgestern, beispielweise, war solch ein Tag. Ich habe sie so lange transportiert, bis es mir langweilig wurde. Also haben wir uns zusammen ins Bett gekuschelt und haben gemeinsam einen Mittagsschlaf gehalten. Und deswegen soll ich nun genervt sein? Ich kann mich für sowas doch nicht beschweren.

Es ist nun mal so, dass ich in Bezug auf unser Reh, nichts als unendliches Glück empfinde. 

Sie hat mich scheinbar von all den bösen Dingen geheilt, von all den schlechten Gedanken und miesen Stimmungen.

Sie zeigt mir, was das Leben lebenswert macht.

Ich bin ihr so dankbar. 

Es war unser größter Wunsch, ein Baby zu haben und wir würden es so nehmen, wie es ist.

Ich wünsche mir, dass ich weiterhin so gelassen bleibe, auch wenn wir mal ein 2. Kind haben. Genauso wünsche ich mir natürlich, dass unser zweites Kind ähnlich entspannt sein wird, wie Rehli.

Unwohlsein und Magenschmerzen gehören nun der Vergangenheit an.

Ich liebe dieses Leben!!! 

Vielen Dank an Rehli und natürlich an meinen Mann ♥ Ihr seid mein größtes Glück!

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