Herzlich Willkommen

Mein Name ist Stebbie. Ich lebe in einer bescheidenen Welt aus Kinderlachen, Eheleben, Blümchen, Herzchen und ein bißchen Trotz, in einem perfekten Dorf, direkt an der Ruhr. Eine Welt, in der ich mich außerordentlich wohl fühle und das Leben liebe.

Für mich scheint quasi rund um die Uhr die Sonne.

In diesem Blog möchte ich Themen beschreiben, die mir, in meinem Alltag als Mutter von zwei wundervollen Mädchen und einem prachtvollen Jungen, begegnen.

Ich freue mich, dich in meinem Blog begrüßen zu dürfen.

Mittwoch, 17. Juni 2015

Mit all deinen Farben...

In meinem Willkommens-Post könnt ihr bereits lesen, wie schön meine Welt, mit meiner kleinen Familie, ist. Herzallerliebst!

Seit unsere Maus geboren ist, weiß ich das Leben viel mehr zu schätzen. Es ist einfach viel wundervoller geworden, es hat gar einen Sinn bekommen!

Unsere Hochzeit war eine wirkliche Traumhochzeit. Wir haben uns einen Kindheitstraum erfüllt, jeder Cent, von mehreren Tausend Euro, war gut investiert. Es gab eine Sängerin, eine Pianistin, eine Geigerin und einen DJ, der wirklich auf den Punkt gebracht hat, was wir uns unter Musik vorstellen. Die wahrlich beste Party unseres Lebens. Höhepunkt des Tages, nach der kirchlichen Trauung, war die standesamtliche Trauung im Park unserer hoheitlichen Lokation. Und dennoch würde ich nie behaupten, dass dieser Tag der schönste Tag in unserem Leben war. Denn dieser Tag war erst am Tag der Geburt unserer Tochter!

Als ich, nach sieben langen Monaten, in denen wir versuchten, schwanger zu werden, endlich den positiven Test in den Händen halten durfte, konnte ich es nicht realisieren. Jeden Morgen, wenn ich aufwachte, fiel mir plötzlich ein, dass ich schwanger war. Jeden Morgen ein unbeschreibliches, unglaubwürdiges Gefühl. Selbst nach Wochen konnte ich es nicht glauben.

Als ich, nach fast zwölf vollendeten Wochen, eine Blutung hatte und mit meinem Mann ins Krankenhaus fuhr, gab ich die Hoffnung auf. Dieser Traum sollte an diesem Abend ein Ende haben, dachte ich. Doch das Herzchen schlug und die Blutung versiegte. Selbst bei der Abschlussuntersuchung, nach fünf Tagen, traute ich meinen Augen nicht, als ich das Herzchen erneut, auf dem Monitor, schlagen sah. Ich war so froh, als ich wieder nach Hause durfte, aber ich war nicht böse, im Krankenhaus gewesen zu sein. Ich tat es für mein Baby, ganz gleich, welches Geschlecht es haben würde.

Abends, wenn mein Mann nach Hause musste, während ich alleine in einem Zwei-Bett-Zimmer lag, liefen mir die Tränen. Ich fühlte mich einsam. Dann sprach ich laut mit meinem Reh. Ich sprach, dass alles gut sein wird, dass ich auf "dich" aufpassen würde, egal, wie lange ich, in diesem Bett liegen müsste.

Schnell vergaß ich den Aufenthalt im Krankenhaus wieder. Eine kleine Episode in einer, scheinbar ewig dauernden, Schwangerschaft. 

Nur fünf Wochen später äußerte unsere Ärztin, die Vermutung, dass unser kleines Reh ein Mädchen sein würde. Unser Gefühl gab ihr Recht. 

Jeden Abend, kurz vor dem Schlafengehen, versuchten wir, mein Mann und ich, uns vorzustellen wir, wie sie wohl aussehen würde. Wir konnten es uns, beim besten Willen, nicht vorstellen. Nicht mal annähernd!

Selbst als sie, an unserem ersten Hochzeitstag, in Münster, durch das Geschenk meines Mannes, zwei Kettenanhänger mit ihrem Namen, für ihn und mich, ihren Namen endgültig bekam, war sie für uns, bis zur Geburt, unser Reh. Immer, wenn wir mit ihr sprachen, sagten wir "Reh", wenn wir, mit Anderen, über sie sprachen, war sie unser "Reh" und wenn wir an sie dachten, war sie unser "Reh".

Den Kosenamen bekam sie bereits beim Eisprung, in unserem sogenannten Glückszyklus, dem Zyklus, in dem es endlich "klappte". Durch die Temperaturmethode konnte ich den Eisprung genau definieren. An diesem Tag zog es leicht, und doch spürbar, in meinem Unterleib. Ich sagte zu meinem Mann: "Das Reh springt hoch, das Reh springt weit. Warum auch nicht- es hat ja Zeit!" Und tatsächlich: Das Reh ist gesprungen, mit all seinen Farben!

Jeden Abend, an dem mein Mann, meinen kugelrunden Bauch eincremte, spürten wir unser Reh und sprachen mit ihr. Wir fühlten uns so verbunden zu ihr und waren voller Vorfreude. Und dennoch konnten wir uns immer noch nicht vorstellen, was es bedeuten würde, wenn sie eines Tages, geboren wird. Selbst als wir, frühzeitig, ihr Zimmer einrichteten konnten wir es nicht glauben. Und auch als wir ihren Kindersitz ins Auto einbauten konnten wir nicht ahnen, wie es sein wird, wenn unser Reh bald, mit uns gemeinsam, im Auto, fahren würde.

Man brauchte uns nicht fragen, warum wir den Autositz so früh einpackten, warum wir ihr Kinderzimmer so früh einrichteten oder warum wir ihren Kinderwagen schon seit Monaten im Flur stehen haben, denn wir wussten es nicht. Wir wussten einen voraussichtlichen Termin, plus, minus zwei Wochen, an dem die Geburt stattfinden würde, aber wir wussten einfach nicht, was es bedeuten würde.

Als wir an dem späten Abend, vor der Geburt, mit Wehen ins Krankenhaus stürmten, hatte ich nicht realisiert, dass wir, in ein paar Tagen, MIT unserem Reh, das Krankenhaus verlassen würden. Dass wir dann nicht mehr nur, Mann und Frau, sondern auch Vater und Mutter, Eltern einer wundervollen Tochter, sein würden. Nein, das hatten wir nicht verstanden.

Wie hätten wir je wissen sollen, welche Gefühle dieser Tag auslösen würde, wenn wir uns nicht mal vorstellen konnten, dass da wirklich ein kleines süßes Baby im Bauch wachsen würde.

Außer, dass der Bauch immer größer wurde, ich, seit der zweiundzwanzigsten Schwangerschaftswoche, immer wieder leichte Tritte spürte und zunehmend das Schluckauf der Kleinen deuten konnte, gab es keine Anzeichen dafür, dass wahrhaftig ein kleiner Mensch in meinem Bauch heranwächst.

Was dann geschah, damit konnten wir nicht rechnen!

Ja, die Geburt war schmerzhaft und unschön! Und ja, ich gebe zu, in dem Moment, in dem Rehli bereits den Kopf in die Welt streckte, habe ich mir geschworen: "Einmal und nie wieder!" ABER, als sie dann auf meinem Bauch lag, regungslos, nicht schreiend und die Ärztinnen ihr zartes Herzchen anfingen zu massieren, war mir klar: Ich würde alles für dich tun! Die Angst in diesem Moment: Horrormäßig!

Als sie dann, kläglich, begann zu schreien, da wusste ich: Es ist Liebe! Bedingungslose Liebe!

Die Gefühle, die in den kommenden Tagen, immer stärker wurden, sind kaum zu beschreiben. Die wundervollsten Gefühle, die man nur haben kann. Schon im Krankenhaus, im gemeinsamen Familienzimmer, blickten wir sie an und konnten nicht verstehen, womit wir dieses Glück verdient haben.

Seither sind knapp sieben Monate vergangen und die Liebe hört nicht auf zu wachsen. Stetig wird sie mehr.

Jeden Tag, wenn wir, unabhängig voneinander oder gemeinsam, ganz gleich, vor ihr stehen und sie beobachten, sagen wir ihr, wie wundervoll sie ist. Meistens fällt mir kein anderes Wort ein, wie "super". Unzählige Male sage ich nun schon: "Du bist super! Super süß!"

Gerade saß ich, nachdem wir, mein Reh und ich, gemeinsam vom PEKiP gekommen sind, und die Kleine erschöpft in ihrem Bettchen einschlief, einfach nur so da und hörte ein Lied. In diesem Moment "Mit all deinen Farben..." wurde mir klar, dass ich euch mitteilen möchte, wie schön mein Leben gerade ist.

Jeder sollte dieses Glück einmal erleben dürfen! Denn dieses Glück, die Liebe zu seinem eigenen Kind, macht das Leben lebenswert und perfekt!

Ich liebe dieses Leben! 

Und weil es so schön ist und ich die schwere Geburt wohl schon vergessen habe, wünschen wir uns ein weiteres Kind! So schnell, wie es eben, vollstillend, geht!

Die größte Liebe unseres Lebens! Wir sind dankbar dafür!

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