Ein Geburtsbericht von einer langen, überraschenden Geburt unseres 3. Wunders!
Nach einer langen, aufregenden Zeit mit vielen Vorwehen und dem ständigen Gefühl, es würde endlich losgehen, inklusive eines Fehlalarms mit 2-tägigem Krankenhausaufenthalt, ging es am Abend des 09.10.2017 endlich richtig los!
Bereits 3-4 Wochen zuvor verspürte ich fast täglich abendliche Wehen. Übungswehen, Senkwehen, Vorwehen... wer weiß! Leichte, spürbare Wellen (Wehen).
In der Nacht zum 23.10. waren die Wehen sehr regelmäßig, jedoch nicht wirklich stark. Dennoch machten wir uns auf den Weg ins Krankenhaus. Auch auf dem CTG im Kreißsaal waren die regelmäßigen Wehen eindeutig zu erkennen. Am Muttermund hatte sich jedoch noch nichts getan, sodass ich stationär aufgenommen wurde, denn sollte es losgehen, würde es schnell gehen!
Die Angst, das Kind könnte im Auto geboren werden, da es mein 3. Kind sein würde wurde mir schon früh eingeredet, sodass ich jede noch so leichte Welle wahrnahm und analysierte. Ständig war ich darauf bedacht, es könnte losgehen. Besonders weil meine zwei Kinder versorgt werden müssten.
Die Zeit im Krankenhaus war sehr spannend. Ständig verspürte ich regelmäßige Wehen und dennoch begann die Geburt nicht. Nach 2 Tagen wurde ich entlassen, ohne Baby!
Am errechneten Geburtstermin, Dienstag, den 07.11., ging ich noch gemeinsam mit meinen Kindern und meinem Mann zum Laternenfest. Im Vorhinein stellte sich ständig die Frage, ob ich diesen Termin wahrnehmen kann und wenn ja, mit oder ohne Baby.
Die 3 Tage, die ich übertragen habe, fühlten sich unreal an. Es war eine gefühlte Ewigkeit von einer Zeit, die ich nie dachte, betreten zu werden.
Gerade weil meine Erstgeborene 2,5 Wochen eher kam rechnete ich bereits in der 2. Schwangerschaft wieder mit einer frühzeitigen Geburt. Meine zweite Tochter kam nur 35 Minuten vor dem errechneten Termin und meine Frauenärztin scherzte noch, dass meine Schwangerschaften immer länger werden würden. Und genauso kam es auch.
Am Tag des 09.10. verspürte ich schon den ganzen Tag leichte Wellen. Doch ich rechnete (wieder) nicht mit der Geburt, zu oft hatte ich diese leichten Wellen verspürt und es war nichts passiert.
Um 21 Uhr schaute ich zum ersten Mal auf die Uhr, danach alle 10 Minuten. Die Wellen wurden regelmäßiger und etwas stärker. Um 23 Uhr, nachdem ich leicht blutete, entschieden wir uns ins Krankenhaus zu fahren.
Ich rief meine Mama an, damit sie vorbeikommen konnte um auf die Kinder aufzupassen.
Um kurz vor 0 Uhr kamen wir am Krankenhaus an. Ich wartete im Auto noch die nächste Welle ab und lief, gemeinsam mit meinem Mann, Richtung Eingang. Während des Gehens verspürte ich sehr starken Druck, sodass ich kaum laufen konnte. Die Empfangsdame bot mir einen Rollstuhl an, doch ich lehnte ab.
Im Kreißsaal angekommen war der Muttermund bereit 6 cm geöffnet. Alles sah nach einer kurzen Geburt aus.
Nach 30 Minuten am CTG durfte ich mich wieder frei bewegen. Ich nutzte diese Zeit sehr intensiv.
Kurz darauf war der Muttermund dann schon bei 8 cm.
Dank Ruhe- und Wellenatmung waren die Wellen sehr gut auszuhalten, kaum schmerzhaft und die langen Pausen zwischen den Wellen spielten mir auch gut zu. Während der Wellenpausen dachte ich zwischenzeitig sogar, warum wir eigentlich im Krankenhaus seien, so gut ging es mir.
Die Hebamme, die gleiche, die mich schon während der ersten Geburt begleitet hatte, entschied meine Fruchtblase zu öffnen, da sie sehr prall war. Es kam unendlich viel Fruchtwasser heraus.
Der Muttermund zog sich dadurch wieder auf 6-7 cm zusammen. Ein kleiner Rückschritt.
Nachdem mich die Hebamme während einer Welle untersuchte verspürte ich einen sehr starken Schmerz. Mittlerweile war es schon 3 Uhr.
Da sich der Muttermund nicht weiter öffnete bot mir die Hebamme eine PDA an, damit ich mich wieder mehr entspannen könnte. Mein Plan sah natürlich anders aus, doch ich vertraute ihr und nahm die Möglichkeit, dass sich dadurch wieder etwas tun würde, wahr.
Kurz bevor der Anästhesist kam war der Muttermund wieder bei 8 cm Öffnung, die Hebamme war kurz davor, ihn wieder wegzuschicken. Doch mittlerweile hatte ich mich so verkrampft, dass es ernsthaft schmerzhaft war.
Die Hebamme war eine ganz tolle Unterstützung und redete mir gut zu.
Gemeinsam entschieden wir, mein Mann, die Hebamme und ich, uns für die PDA.
Das Legen der PDA war sehr schmerzhaft. Trotz Wehenhemmer verspürte ich ständig Wehen und verlor weiterhin Fruchtwasser, worin ich saß. Den Kopf auf die Brust gelegt verspürte ich Schmerzen im Nacken und der Anästhesist brauchte eine gefühlte Ewigkeit. Ständig verspürte ich den Druck der Nadel im Rücken.
Den Druck der Wellen, ähnlich wie bei HypnoBirthing auch, verspürte ich weiterhin, aber keine Schmerzen mehr. Ich entspannte mich zunehmend und schlief immer wieder kurz ein.
Um 7 Uhr, bei der nächsten Untersuchung, war der Muttermund jedoch weiter bei 8 cm. Ein Schichtwechsel der Hebammen stand an. Die leitende Hebamme kam rein und ordnete einen Ultraschall an.
Die Ärztin und beide Hebammen schauten gespannt auf den Bildschirm und stellten fest, dass unser Baby nach oben schaut, ein Sternengucker.
Um 7:30 Uhr gab man mir noch eine Stunde. Würde sich bis dahin weiterhin nichts tun sprach man vorsichtig von einem Kaiserschnitt.
Einerseits wollte ich weinen, andererseits nahm ich es einfach hin und versuchte zu kämpfen.
Die leitende Hebamme wollte, dass ich mich auf die linke Seite lege und mich während der Wehen rund machte. Kurz darauf sollte ich einfach mal mitdrücken.
Gerade, weil ich auf dem Rücken lag, hielt ich es nicht für möglich, dass das Baby auf natürlichen Weg das Licht der Welt erblicken würde.
Mein Kopf schaltete sich komplett aus, ich kämpfte mit aller Kraft und war kurz vor dem Verzweifeln.
Ich drückte schon einige Wehen mit und die Hebamme sprach mir gut zu. Gerade als die Ärztin den Raum betrat rief die Hebamme plötzlich, dass der Kopf schon da wäre. Es waren gefühlte Minuten, die ich so verbrachte. Der Druck war unangenehm, aber die Überraschung, dass ich es doch schaffen würde war viel größer. Die Gefühle fuhren Achterbahn. Erleichterung, Schmerz und das Gefühl, es könnte doch noch etwas schief gehen wechselten sich ab.
Als endlich der Rest meines Baby geboren war und das Baby auf meinem Bauch lag, rief ich abwechselnd: "Wer bist du? Was bist du?" Reglos und ruhig lag das Baby auf meinem Bauch. Es schrie nicht, genau wie unser Reh damals. Wieder stellte ich mich auf das Schlimmste ein, ein Schutzmechanismus des Körpers.
Doch alles war gut!
Die Hebamme schaute nach dem Geschlecht und sagte, dass ich als Erste schauen dürfte. Doch mein Mann hatte das Geschlecht bereits gesehen, bevor das Baby auf meinen Bauch gelegt und mit einem Handtuch bedeckt wurde.
Die Überraschung war rieeesig! Obwohl ich im Babyforum, am Anfang der Schwangerschaft, auf einen Jungen getippt hatte und meinem Gefühl, zum Ende mehr zum Jungen tendierte, rechnete ich fest mit einem weiteren Mädchen.
Unser Fuchs wurde um 8:09 Uhr geboren. Unser kleiner Junge! Unser Bruder für die beiden Mädels.
Die Freude ist riesengroß, die Liebe noch viel größer!
Die Schwestern haben ihn schon sehr in ihr Herz geschlossen.
Diese Geburt war noch mal etwas ganz besonderes.
Wir lieben unseren kleinen Fuchs!
Die Entscheidung, das Geschlecht in der Schwangerschaft nicht erfahren zu wollen, war goldrichtig. Die Spannung hat sich mehr als gelohnt und wir sind froh, das alles genauso erlebt zu haben.
Herzlich Willkommen
Mein Name ist Stebbie. Ich lebe in einer bescheidenen Welt aus Kinderlachen, Eheleben, Blümchen, Herzchen und ein bißchen Trotz, in einem perfekten Dorf, direkt an der Ruhr. Eine Welt, in der ich mich außerordentlich wohl fühle und das Leben liebe.
Für mich scheint quasi rund um die Uhr die Sonne.
In diesem Blog möchte ich Themen beschreiben, die mir, in meinem Alltag als Mutter von zwei wundervollen Mädchen und einem prachtvollen Jungen, begegnen.
Ich freue mich, dich in meinem Blog begrüßen zu dürfen.
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